Berger-Getränke nur noch für Gastronomie

Das Unternehmen des Ex-VfL-Vizepräsidenten Günther Claßen will nicht mehr an Abhol- und Supermärkte liefern. 22 Jobs werden mindestens abgebaut.

Mönchengladbach. „Der Konkurrenzkampf ist zu hart“, sagt Getränke-Großhändler Günther Claßen, „deshalb werden wir den Teil des Betriebs, der keine Rendite mehr bringt, schließen.“ Das Unternehmen Gebrüder Berger mit Hauptsitz an der Krefelder Straße wird ab Mitte 2011 keine Getränkeabhol- und Supermärkte mehr beliefern. Bis dahin laufen noch einige Lieferverträge.

Danach soll die zuständige Abteilung geschlossen werden. „Nach und nach werden definitiv 22 Mitarbeiter gehen müssen“, sagt Firmenchef Claßen, der derzeit keine Angaben über die absolute Mitarbeiterzahl des Unternehmens mit einer Filiale in Woltersdorf macht.

Für den mittlerweile 83-Jährigen, dessen Firma, wie er sagt, „mit Allkauf groß geworden“ ist und zu den zehn größten Getränkehändlern in Deutschland gehörte, sind die Schuldigen an der Misere große Brauereien. „Von der Eifel bis nach Kleve sind alle Unternehmen unserer Größenordnung weg“, sagt Claßen, „weil die Brauereien uns andere Preise machen als ihren Töchtern.“

Das zweite Standbein von Gebrüder Berger soll aber bleiben. „Wir werden weiter die Gastronomie in der Region beliefern, solche mit oder ohne Verträge“, sagt der ehemalige Vizepräsident der Borussia. Wie die Zukunft dieses Handels am Niederrhein aussieht, ist noch unklar. „Es ist schlimm, dass unsere Kinder an einem Weiterführen des Geschäfts nicht interessiert sind“, sagt der 83-Jährige. Seine Hoffnung sei, dass vielleicht Enkel oder Urenkel Interesse hätten.

Bei seinem Steuerberater-Büro sei die Hoffnung auf einen Enkel, der Betriebswirtschaft studiere, allerdings mittlerweile nicht mehr vorhanden. Das Steuerberaterbüro werde er in absehbarer Zeit schließen müssen.

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