Beim DRK fließt das Kunstblut literweise
Beim Roten Kreuz lernen Ersthelfer dank realistischen Darstellungen von Wunden, die Scheu vor dem Einsatz abzulegen.
Mönchengladbach. Üben ist das Wichtigste, wenn es um die Erst-Versorgung von Verletzten und Kranken geht. Am besten am lebenden Objekt. Noch besser, wenn es dem nicht wirklich schlecht geht und es nur so tut, als ob es krank wäre und die Verletzung unter dem Auge oder am Arm aus Wachs und Theaterblut ist. „Das ist inzwischen fester Bestandteil unserer Ersthelfer-Ausbildung“, sagt René Hartmann, Pressesprecher des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) in Mönchengladbach.
Melanie Pfannholzer hat Tobias (16) gezeigt, wie er mit Kitt eine Wulst auf Christians (15) Arm aufbringen soll. Sie und ihr Mann bilden in einem zweitägigen Workshop 13 DRK-Mitglieder in Sachen Notfalldarstellung aus.
In die Mitte hat Tobias mit einem Spachtel einen Schlitz geritzt, in den er nun mit einer Spritze rote Vaseline tropft. Das sieht zwar noch nicht ganz so aus wie eine Schnittwunde, ist aber trotzdem ein bisschen eklig und die Scheu, beherzt einen Verband anzulegen, steigt mit weiteren Realitätsgraden. „Das ist normal“, sagt Hans-Georg Pfannholzer, der den Workshop leitet.