Begabte ohne Langeweile

Im Gymnasium Odenkirchen haben Schüler durch das Drehtür-Modell die Möglichkeit, abseits vom Unterricht selbstständig zu arbeiten.

Mönchengladbach. Die Schüler wissen schon, womit sie sich beschäftigen wollen. "Eine chemisch-physikalische Kettenreaktion für den Wettbewerb ,Freestyle Physics’ entwickeln", sagt Maximilian Vitz. "Mich intensiv mit der Titanic beschäftigen", meint Bianca Schüller. "Mich mit Theorie und Praxis der Fotografie auseinandersetzen", plant Wiebke Ringels.

Die drei Schüler besuchen das Gymnasium Odenkirchen und gehören zu einem illustren Kreis. Sie wurden gemeinsam mit zehn weiteren Acht- und Neuntklässlern für das so genannte Drehtür-Modell ausgewählt.

"Wir wollen damit begabten Schülern neue Herausforderungen bieten", sagt Ludolf Kolsdorf, der stellvertretende Schulleiter des Gymnasiums. Das Drehtür-Modell haben sich die Odenkirchener im niederländischen Nimwegen abgeguckt. Es wird aber auch schon anderen Mönchengladbacher Schulen, beispielsweise dem Math.-Nat. Gymnasium, praktiziert.

Die zentrale Idee: In den Unterrichtsstunden, in denen Stoff wiederholt wird, den die Schüler schon beherrschen, können sie sich vom Unterricht abmelden und im "Selbstlernzentrum" eigenständig an ihren Projekten arbeiten. Zwei bis vier Stunden pro Woche können sie sich so nach Absprache mit dem jeweiligen Fachlehrer aus dem Gemeinschaftsunterricht ausklinken.

Damit soll verhindert werden, dass begabte Schüler sich im Unterricht langweilen. "Es gibt natürlich Einschränkungen", erklärt Birgit Eickeler, die das Projekt am Gymnasium organisiert, "Klassenarbeiten dürfen nicht verpasst werden."

Betreut werden die ausgewählten Schüler von einem Lehrer, den sie sich als Mentor wählen. Das Thema ihres Projekts können die Teilnehmer frei wählen. Kurz vor den Sommerferien werden die 13 Teilnehmer ihre Ergebnisse vor einem Publikum präsentieren.

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