Autofahrer wegen versuchten Mordes vor Gericht

Mönchengladbach (dpa) - Wegen versuchten Mordes steht seit Montag ein Autofahrer in Mönchengladbach vor Gericht. Der 55-jährige Angeklagte soll im März 2012 nachts in Schwalmtal einen Radfahrer ungebremst angefahren haben und ohne Hilfe zu holen davongefahren sein.

Der am Boden liegende, bewusstlose Radfahrer war später in der Nacht per Zufall entdeckt worden. Der damals 17-Jährige hatte unter anderem einen Schädelbruch und Knochenbrüche davongetragen. Er schwebte tagelang in Lebensgefahr.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, er habe den Tod des Unfallopfers in Kauf genommen. Wegen Übermüdung sei er in Sekundenschlaf gefallen und mit dem Auto von der Straße auf den Radweg geraten. Der Mann hatte sich erst über drei Stunden später bei der Polizei gemeldet. Am Montag erklärte er, er sei von einer Kollision mit einem Verkehrsschild ausgegangen.

Der Prozess wird sich länger als geplant hinziehen: Da im Jahr 2000 eine psychische Erkrankung diagnostiziert worden war und das Landgericht Köln seine Unterbringung angeordnet hatte, soll in den nächsten Wochen ein Gutachten eingeholt werden.

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