Arbeitsmarkt: „Goldener Oktober mit schwarzem Rand“

Der positive Trend am Arbeitsmarkt erreicht die Langzeitarbeitslosen nicht.

Mönchengladbach. Eine Arbeitslosenquote von 7,7 Prozent im Agenturbezirk Mönchengladbach wäre ein Grund zur Freude. Leider umfasst der Agenturbezirk aber zwei sehr unterschiedliche Gebiete: den prosperierenden Kreis Neuss mit einer Arbeitslosenquote von 5,7 Prozent und die Stadt Mönchengladbach, bei der die Arbeitslosenquote 11,1 Prozent beträgt.

Der Grund für die tiefe Kluft: Gladbachs hoher Anteil an Langzeitarbeitslosen. Deshalb ist Agenturchef Johannes-Wilhelm Schmitz nicht so zufrieden, wie er beim reinen Blick auf die Zahlen sein könnte. „Der Oktober bringt eine deutliche Belebung, aber sie erreicht die verfestigte Arbeitslosigkeit nicht.“

Das hat zur Folge, dass in Gladbach gegen den Trend die Arbeitslosigkeit nicht zurückgeht, sondern im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,9 Prozentpunkte ansteigt. „Das haben wir nicht vorausgesehen“, gibt Schmitz zu, der zu Jahresbeginn optimistisch auf eine Quote von unter 10 Prozent für Mönchengladbach gesetzt hatte.

11 455 Menschen in Mönchengladbach beziehen Grundsicherung, im allgemeinen Hartz-IV-Leistungen. Diese Gruppe wieder in Beschäftigung zu bringen, sei enorm schwierig, sagt Schmitz.

Wer gut ausgebildet ist und seine Arbeit gerade erst verloren hat, hat sehr gute Chancen, schnell wieder eine Anstellung zu finden. „Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist ungebrochen“, betont der Agenturchef. „Es ist auch nicht erkennbar, dass sich die Konjunktur eintrübt.“

Wer aber längere Zeit aus dem Arbeitsprozess ausgeschieden ist, zudem gering qualifiziert oder älter, stößt auf große Probleme. Hier ist von der guten Lage auf dem Arbeitsmarkt nichts zu spüren, die Situation verschlechtert sich sogar. So stieg die Zahl der Mönchengladbacher, die Hartz IV oder ähnliche Leistungen beziehen, im Vergleich zum Vorjahresmonat, also dem Oktober 2010, um 4,2 Prozentpunkte.

„Es ist ein goldener Oktober mit einem schwarzen Rand drum herum“, fasst Johannes-Wilhelm Schmitz zusammen. An die Jugendlichen appelliert Schmitz, sich rechtzeitig um einen Ausbildungsplatz zu bemühen: „Ausbildung oder Studium sind nach wie vor der beste Schutz gegen Arbeitslosigkeit.“ Rie

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