Anna-Mode macht Schule

In Windberg begann am Montag ein Experiment mit Verzögerung: „Wir-Gefühl“ mit Richard Rabe.

Mönchengladbach. Die blau-weißen T-Shirts, Sweatshirts und Kapuzenpullis mit eingesticktem Namenszug der Anna-Schule und verziert mit dem kleinen Raben Richard sollen der Renner an der katholischen Grundschule in Windberg werden. "Die Kinder, die die ersten Exemplare testen konnten, wollten sie gar nicht wieder ausziehen", sagt Schulleiterin Ursula Thomas.

Mit der "Schuluniform" beginnt an der Primarschule mit mehr als 230 Jungen und Mädchen ein in Mönchengladbach bislang einmaliges Experiment. Die Idee, Schulkleidung einzuführen, kam von Elternseite, sagt die Schulchefin.

In einer Umfrage sprach sich eine "überwältigende Mehrheit" von Eltern und Schülern für den Vorschlag aus. Nur wenige kritische Stimmen waren zu hören. "Einige Eltern stießen sich an dem Wort Schuluniform, das wir anfangs verwendet haben", erzählt Thomas, "andere fürchteten um die Individualität oder hatten Angst vor den Kosten." 75 Prozent der Eltern und Schüler hätten sich für Schulkleidung ausgesprochen.

Die Kollektion aus T-Shirts, Sweatshirts, Polohemden, Kapuzenshirts, Kappen und Jacken sei bezahlbar. Ein T-Shirt, Baumwolle, kostet 14 Euro, ein Sweatshirt 16 Euro, ein Kapuzenpulli 24 Euro. "Und natürlich ist das Tragen der Schulkleidung keine Pflicht", betont die Schulleiterin, "sondern freiwillig."

Ursula Thomas sieht in der neuen einheitlichen Schulkleidung zwei Vorteile. "Das stärkt das Wir-Gefühl", meint sie. "Diese Erfahrung konnten wir schon bei Sportveranstaltungen machen, wo alle das gleiche T-Shirt trugen."

Die Schüler könnten sich so besser mit ihrer Schule identifizieren. Und sie können sich außerdem dem Markendruck entziehen, fügt die Pädagogin hinzu. "Die Frage nach der Markenkleidung beginnt die Kinder im Grundschulalter langsam zu beschäftigen", erklärt die Direktorin.

Stundenplan: Ob Schüler des Huma- (Foto oben), des Geroweiher-Gymnasiums oder anderer Schulen: Sie konnten Tage vor Beginn des Schuljahres ihren individuellen Stundenplan per Internet herunterladen. Kritik daran (Tenor: "Nicht jeder hat zu Hause einen Computer") ließen Schulchefs nicht gelten.

i-Dötze: Diesmal sind es 2587 Kinder, die die für sie neue Klassen-Atmoshöre schnuppern. Im abgelaufenen Schuljahr waren es etwa 80 weniger. Das hat nur diesen Grund: Weil der Stichtag der Einschuldung von Ende Juni auf Juli verlegt wurde, dürfen 80 Knirpse mehr auf die Schulbänke.

Lehrer fehlen: An den Haupt- und Förderschulen fehlen Lehrer. Junge Pädagogen wechseln äußerst ungern an die Hauptschule. Der Hauptgrund: relativ niedriges Gehalt und ein schwieriges Schülerklientel. Doch auch an den Realschulen und den Gymnasien wird eine 100-prozentige Versorgung nicht erreicht.

Grundschulen: Hier darf, wenn es um die Versorgung mit Lehrern geht, gelacht werden: Rein rechnerisch beträgt die Versorgungsquote 104 Prozent.

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