Alt-Gladbach soll schicker werden

Die Stadt will umbauen und neu gestalten. Sie hofft auf Zuschüsse aus einem Förderprogramm.

In Rheydt waren es unter anderem Marktplatz, Pahlkebad und Hugo-Junkers-Park. Dank einer Millionen-Förderung konnte der Stadtteil verändert werden. In Alt-Gladbach könnten Zentralbibliothek, Geropark und Hans-Jonas-Park folgen. Die Stadt steht in der Innenstadt vor einer gravierenden baulichen Erneuerung und steht in den Startlöchern. Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum neuen Förderprogramm mit dem Namen IHEK.

Vor allem für viel Geld. Die Stadt erwartet viele Millionen Euro Zuschüsse und kann damit in den kommenden fünf bis zehn Jahren Alt-Gladbach nachhaltig verändern. Das Kürzel IHEK steht für Integriertes Handlungs- und Entwicklungskonzept. Der zuständige Projektleiter im Rathaus, Kajetan Lis, bezeichnet es als Leitfaden, der hilft, die Innenstadt und die angrenzenden Quartiere zu entwickeln.

Ja, erhebliche. Es gibt einige markante Ähnlichkeiten. In Gladbach wird der Geropark verändert, in Rheydt war es der Marktplatz. Der Hans-Jonas-Park entspricht in dem Konzept dem Rheydter Hugo-Junkers-Park, die Zentralbibliothek (das Carl-Brandts-Haus) dem Pahlkebad. Aber natürlich werden andere Schwerpunkte gesetzt.

Es gibt aus baulicher Sicht erheblichen Sanierungsbedarf in Alt-Gladbach. Das schließt zahlreiche Einrichtungen mit ein: Schulen, Jugendheime, Kitas, Spielplätze. An unterschiedlichen Orten wird es nicht nur eine Investition in Steine geben, Freiräume und Sozialräume werden mit einbezogen.

Das könnte die Zentralbücherei sein. Sie muss dringend saniert werden. Dabei wird auch geprüft, ob sie erweitert werden kann: über eine mehr interne Lösung, indem die Verwaltung der Bibliothek verlagert wird und der frei werdende Raum (rund 600 Quadratmeter) anders genutzt werden kann. Aber auch eine bauliche Lösung über einen Anbau könnte es geben. Das ist die eine Komponente. Die andere sieht so aus, die Bücherei zum Treffpunkt für das Quartier zu machen und da den Adenauerplatz als „Wohnzimmer“ miteinzubeziehen. Es werden nicht nur Medien ausgeliehen, das Carl-Brandts-Haus wandelt sich zur Veranstaltungsstätte.

Die Stadt denkt in zwei Zeiträumen. Der erste endet in fünf, der zweite in zehn Jahren. Es hängt vom Umfang der Förderung ab, was die Stadt alles umsetzen kann. Als vordringlichste Aufgaben bezeichnet Projektleiter Lis den Hans-Jonas-Park mit Traumstraße und den Schulhof des Huma, die Promenade im Westend, den Platz der Republik, den Alten Markt und die Turmstiege und die Zentralbibliothek. Aber es ist unklar, ob bei der Büchereiveränderung auch schon der Adenauerplatz in dieser ersten Phase einbezogen werden kann. Für Lis ist das IHEK kein starres Konzept, es kann flexibel ausgestaltet werden. Auch die Vergrößerung des Geroparks ist bis 2022 vorgesehen.

Projekte in einem Umfang von mehr als 50 Millionen Euro über den Zeitraum von zehn Jahren sind beantragt. Aber es ist auch eine Förderung von „nur“ 35 oder 30 Millionen Euro möglich. Eventuell gibt es auch zweimal 25 Millionen Euro über beide Projektzeiträume. In dieser Hinsicht gibt es derzeit die meisten Fragezeichen.

Die Stadt sitzt in den Startlöchern. Derzeit werden bereits mehrere Ausschreibungen vorbereitet, damit die Aufträge dann schnell vergeben werden können. Personell ist der städtische Planungsbereich besser aufgestellt als zu Zeiten des Förderprogramms in Rheydt. Geld ist derzeit reichlich aus unterschiedlichen Fördertöpfen, etwa für die „Gute Schule 2020“, und über das Kommunalinvestitionsfördergesetz zu bekommen. Aber es gibt auch ein generelles Problem, weil die Bauunternehmen in einer Luxussituation sind und sich die Aufträge aktuell aussuchen können. Es ist eine Herausforderung für die Stadt Mönchengladbach, das IHE-Konzept zeitnah umzusetzen.

Projektleiter Kajetan Lis sagt darauf schlicht: „Auf jeden Fall anders!“ Alles andere sei ein Blick in die Glaskugel. Aber es werde teilweise andere Qualitäten geben. So wird bei Veränderungen mehr auf Stadtökologie geachtet. Wo beispielsweise in Rheydt im Hugo-Junkers-Park noch auf üppige Rasenflächen Wert gelegt wurde, wird es in Alt-Gladbach mehr Blumenwiesen geben.

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