Aldi-Markt auf Moschee-Gelände?

Um das „Salafisten-Areal“ ist ein Preispoker zwischen der Stadt und einem privaten Investor entbrannt.

Mönchengladbach. Dass die umstrittenen Salafisten im Verein Einladung zum Paradies (EZP) ihre Moschee und Islamschule nicht in Eicken errichten können, wird vor allem von Mitgliedern der Bürgerinitiative gegen das Treiben der Islamisten begrüßt.

Nun ist um das Areal nahe dem Marktplatz ein Preispoker entbrannt. Nach WZ-Informationen will die Stadtentwicklungsgesellschaft EWMG die Flächen beziehungsweise Gebäude für mehrere 100 000 Euro erwerben, entwickeln und vermarkten. Die Wertschöpfung aus diesem Deal käme also der Stadtkasse zugute.

Die Baufirma Jessen mit den CDU-Brüdern Bücker würde dem Jüchener Eigentümer J. dagegen noch mehrere 100 000 Euro drauflegen, sagen Insider. Angeblich existiert zwischen der Jüchener Gesellschaft und Jessen schon ein „Vorvertrag“. Mit-Gesellschafter Uli Bücker mochte sich am Donnerstag zu WZ-Fragen nicht äußern: „Dazu bin ich nicht autorisiert, tut mir leid.“

Keinen Kommentar gibt es auch von Aldi Süd (Korschenbroicher Straße 605), wonach an der Eickener Straße ein rund 1600 Quadratmeter großer Verbrauchermarkt des Discounters geplant sei. Jessen und die Firma des Eickener CDU-Ratsherren Rolf Besten — sie ist Spezialist u.a. für die Be- und Entlüftung — haben schon mehrere Aldi-Projekte realisiert.

Dem Vernehmen nach will nicht nur die Jüchener Firma Projektsteuerung GmbH ihre Liegenschaften an der Eickener Straße 164-166 veräußern. In einer befinden sich noch Räumlichkeiten des EZP. Weitere „drei bis vier“ Anrainer haben Verkaufsbereitschaft signalisiert.

Wie geht es nun weiter? Die Stadt müsste einen Bebauungsplan aufstellen, die Politik muss das Papier für Discount-Markt, Büros, Einfamilienhäuser, Wohnungen usw. billigen. Sie legt auch den Umfang der baulichen Aktivitäten fest. Ob ein Markt à la Aldi hier vertretbar ist, müsste ebenfalls geklärt werden, schließlich existieren rund um den Eickener Markt und an der Eickener Straße mit „Kaiser’s“ bereits Läden fürs Alltägliche.

Nicht bestätigt werden Angaben, wonach die Stadtspitze einen Discounter im Bereich Marktplatz und nicht an der Eickener Straße favorisiert. Jessen will offenbar nur dann kaufen (und bauen), wenn Aldi eine Dependance auf dem früheren Moschee-Gelände eröffnen kann.

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