Aktionsbündnis „Verkehrswende Mönchengladbach“ stellt sich vor

„Verkehrswende Mönchengladbach“ möchte Alternativen zum Autofahren aufzeigen.

Mönchengladbach. Die Mönchengladbacher sind Rekordhalter — beim Autofahren. 62 Prozent aller Wege in der Stadt werden mit dem Auto zurückgelegt, nur sechs Prozent mit dem Fahrrad.

Das möchte ein Aktionsbündnis nun ändern. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger, sondern dadurch, dass Radfahren und Zu-Fuß-gehen zu einer echten Alternative für die Fortbewegung in der Stadt werden.

Das Ziel: Eine Entwicklung von der autofreundlichen zur menschenfreundlichen Stadt. Das Bündnis, dem beispielsweise der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club oder der Fahrgastverband Pro Bahn angehören, hatte zu einer ersten, gut besuchten Informationsveranstaltung eingeladen und stellte seine Ziele vor.

„Wir möchten, dass die verschiedenen Verkehrsmittel gleichberechtigt nebeneinander stehen und die Interessen der Radfahrer, Fußgänger und Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel bei Planungen berücksichtigt werden“, erklärte Detlef Neuß von Pro Bahn.

Das Aktionsbündnis hat auch gleich eine Reihe von praktischen Forderungen aufgestellt, die Überarbeitung des uralten Busnetzes beispielsweise, eine bessere Taktung der Busse am Wochenende und in den Abendstunden sowie die Einrichtung weiterer Schnellbuslinien.

Radfahrer und Fußgänger eint die Abneigung gegen die „Bettelampel“ genannten Lichtanlagen mit Druckknopf. „Mir ist absolut nicht verständlich, welchen Sinn diese Ampeln haben sollen“, meint Walter Jost von der Energiewendeinitiative Transition Town Mönchengladbach.

Genauso schlimm sei allerdings der „unangenehme Verwandte der Bettelampel, die Sprintampel“, so Jost. Bei dieser Ampelschaltung schaffen es die Fußgänger nicht, während einer Grünphase die andere Straßenseite zu erreichen. Beispiel: Berliner Platz.

Für die Radfahrer fordert Peter Beckers vom ADFC die gradlinige Führung von Radwegen, eine sogenannte Fahrradmagistrale, einen Fahrradschnellweg abseits der Vorrangstraßen und bessere Abstellmöglichkeiten wie zusätzliche Fahrradboxen und den Ausbau der Radstation. Auch ein Radverkehrsbeauftragter, der sich um die Belange der Radfahrer kümmert, steht auf der Wunschliste.

„Wir haben eine Menge Arbeit vor uns und müssen dicke Bretter bohren“, sagt Detlef Neuß. „Aber wir hoffen, dass die Bürger mitmachen, Probleme benennen und Vorschläge und Ideen einbringen.“

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