Aktion: In der Schule wird gesund gegessen

An drei Gladbacher Schulen gibt es jetzt jeden Tag frisches Obst und Gemüse. Finanziert wird das von der EU.

Mönchengladbach. Das ist gar nicht so einfach. Gerade hat Paul die Bananen in kleine Stücke geschnitten, jetzt sind die Gurken an der Reihe. Die Arbeit mit dem Messer ist für den Achtjährigen zwar sichtlich ungewohnt, aber Paul ist konzentriert bei der Sache: "Ich liebe Bananen, und Äpfel esse ich auch ganz gerne", verkündet der Zweitklässler.

Dass für seine 2B ab jetzt an jedem Schultag reichlich Obst und Gemüse auf dem Frühstückstisch stehen findet Paul richtig gut, denn "einige von uns haben oft ungesunde Sache zum Essen dabei".

Wie wichtig Obst und Gemüse für sie sind, wissen auch die anderen Mädchen und Jungen der Katholischen Grundschule in Uedding: "Schon seit Jahren stärken wir bei unseren Schülern das Bewusstsein für gesunde Ernährung", sagt Schulleiterin Kirsten Klöves.

Das Thema gehört an ihrer Schule zum fächerübergreifenden Unterricht und ist sogar Teil des Schulprogramms. Zweimal in der Woche organisieren Eltern ein gesundes Frühstück, Besuche auf dem Bauernhof oder im Supermarkt gehören zur Regel.

Für ihr umfassendes Konzept ist die Grundschule in Uedding daher als eine von drei Schulen in Mönchengladbach für das "EU-Schulobstprogramm NRW" ausgewählt worden.

Auch für die Karl-Sonnenschein- und die Erich Kästner-Schule gibt es ab jetzt jeden Tag 100 Gramm Obst und Gemüse für jedes Kind. Die kostenlose Lieferung für die 172 Ueddinger Schüler stammt von einem Anbieter aus der Nachbarschaft der Schule und ist zunächst auf ein Jahr angelegt.

Die teilnehmenden Grund- und Förderschulen mussten sich bei einem Auswahlverfahren qualifizieren. Das Ziel des Programms: "Der Obst und Gemüseverzehr soll nachhaltig gesteigert und die Ernährungskompetenz der Kinder gefördert werden", heißt es auf der Internetseite des NRW-Umwelt- und Naturschutzministeriums.

Klöves weiß aus Erfahrung, dass immer mehr ihrer Schüler sich morgens ausschließlich von Schokobrötchen oder Chips ernähren. Fettleibigkeit, motorische Einschränkungen und Folgekrankheiten nähmen zu: "Um das zu ändern, müssen wir den Kindern ein anderes Ernährungsverhalten vorleben", erklärt die Schulleiterin die Teilnahme ihrer Schule am Obstprogramm.

Emily mag es sowieso gerne gesund: "Bananen, Paprika, Pfirsiche, Erdbeeren", zählt sie ihre Lieblingssorten auf. Gemeinsam mit Laura ist Emily in dieser Woche für den Obstdienst der 2B eingeteilt. Ordentlich garnieren die beiden Achtjährigen Äpfelspalten und Gurkenscheiben auf einem Tablett:

"Wir wollen es besonders nett machen", erklärt Emily eifrig. Dann läutet ihre Lehrerin Ute Teves-Voigt das Glöckchen für die Frühstückspause, und die beiden Mädchen servieren Obst und Gemüse in ihrer Klasse.

"Selten" hätten sie Obst in ihrer Frühstücksbox dabei, geben Pascal und Adrian bereitwillig Auskunft. Doch ebenso wie Dominik und Leon greifen sie kräftig zu, als Emily ihnen das Tablett reicht: Äpfel und Gurken "sind gesund", "schmecken gut" und "geben mehr Power", sind sich die vier Jungs einig.

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