Affenfelsen landet auf dem Bauhof

Wegen der verlängerten Steinmetzstraße muss die große Stele weg. Und die Stadt weiß nicht wohin.

Mönchengladbach. Der großen Stein-Stele samt Brunnen - für die meisten nur als Eickener Affenfelsen bekannt - droht der Bauhof. Stadt-Straßenplaner Martin Scheel sagt: "Bis zum September brauchen wir eine Entscheidung, dann soll der Kreuzungsbereich neu gestaltet werden." Die WZ berichtete darüber.

Scheel, sagt er, habe Stadtmitte-Bezirksvorsteher Herbert Pauls (CDU) frühzeitig angeschrieben. Die Bitte im Brief von Scheel: Können sie bzw. die Bezirksvertretung uns mitteilen, wo die Basalt-Brocken künftig gen Himmel ragen sollen. Bislang habe sich Pauls nicht gemeldet. Das bedauert Scheel.

Überlegungen, die Felsen ohne Affen im Kreisverkehr der Landscheidung (Ohler) aufzubauen, stoßen nicht auf Begeisterung. Zumal es immer wieder heißt, die Eickener wollten ihren mächtigen Naturfelsen behalten. Scheel: "Dann wird es Zeit für Vorschläge."

Eine Anregung, ihn nach dem Abbau an der Kreuzung Hohenzollern-/Künkelstraße in Untereicken thronen zu lassen, wird vor allem von CDU-Politikern abgelehnt.

Pauls sagte der WZ: "Wir haben tatsächlich noch keinen geeigneten Standort gefunden, deshalb muss der Felsen erst einmal in einem städtischen Bauhof zwischengelagert werden."

Derzeit gleicht der Affenfelsen mit Brunnen und kreisförmiger Wasserfläche inmitten der viel befahrenen Kreuzung Breitenbach-, Hindenburgstraße, Bellstieg noch einem Bollwerk.

Der Umzug des Brunnens steht in direktem Zusammenhang mit dem großspurigen Ausbau der verlängerten Steinmetzstraße hinter Haus Westland. Während das ehemalige Wahrzeichen immer mehr verfällt, sind die Straßenbauer auf der bis zu 15 Meter breiten Trasse aktiv. Zwei Spuren für jede Richtung entstehen. Rad- und Fußwege an beiden Seiten - Radler rollen auf rotem Pflaster - sind ebenso eingeplant wie ein paar Bäume.

1,4 Millionen Euro kostet das ebenfalls vierspurige Stück Steinzmetzstraße "Bellstieg bis Affenfelsen".

Damit wird laut Scheel im September begonnen. Die neue "Felsen-Kreuzung" ist beampelt, freie Fahrt hieße es hier im 1. Quartal 2010. Dann müssen auch die Bellstieg-Anwohner deutlich mehr Autolärm ertragen.

Die neue Ost-West-Straße (gemeint ist die Steinmetzstraße) vom Eickener Kreisel bis zur Viersener Straße soll zwar das mobile Blech aus dem direkten City-Kern holen. Hauptsächlich wird die "Stadtautobahn" aber für das geplante neue Shopping-Center auf altem Stadttheater-Areal gebaut. Kunden mit Auto kommen so schneller dorthin.

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