Abschlag ohne hohe Nase

Golfclub: In Wanlo wurde Zehnjähriges gefeiert. Oberbürgermeister Norbert Bude war einer der vielen Gratulanten.

<strong>Mönchengladbach. In Wanlo, wo vor ein paar hundert Jahren noch Ritter hausten, geht es heute sportlich zu. Was einmal Pferd war, ist nun Golfmobil und wo die Lanze schwang, wird heute mit "Puttern" und "Wedges" ausgeholt. Vor zehn Jahren wurde auf dem Rittergut Wildenrath der erste Ball geschlagen und so feierte der GolfclubWanlo am Wochenende seinen runden Geburtstag. "Im Sommer versuche ich zwei Mal pro Woche herzukommen", erzählt der Präsident des Clubs, Stefan Wimmers. Dann spielt er gerne schon morgens um 6 Uhr die 18 Bahnen auf der über hundert Hektar großen Anlage und fährt anschließend zur Arbeit. Sein Handicap liegt mit 26 im Mittelfeld. Doch auch wer kein Clubmitglied ist, kann zum Einlochen nach Wanlo kommen. Denn der Club zieht sich nicht hochnäsig zurück, sondern ist jederzeit für Greenfeespieler, Gäste mit Platzreife, geöffnet. Und wer noch nie auf einem solchen grünen Rasen stand, kann in Schnupperkursen probieren.

Vom Landwirt zum Golfplatz-Chef

"Meistens steckt in jedem ein bisschen Ballgefühl", erzählt Hans-Ludwig Hoffmann (64), Betreiber der Gladbacher Anlage, der das Rittergut vor 35 Jahren von seiner Mutter übernahm. Zunächst als Landwirt, dann zusätzlich als Betreiber einer kleinen Gastronomie und schließlich als Erbauer des Golfplatzes mit neun und seit 2002 mit 18 Bahnen. Hoffmann ist froh, nicht mehr über den Rübenacker, sondern über die Golfwiese fahren zu können, wo er zudem für die Pflege des Platzes zuständig ist. "Das ist schön - nicht nur der Sport, sondern das ganze Miteinander", so Hoffmann. Und auch Wimmers sagt schmunzelnd: "Vor lauter Kommunikation kommt der ein oder andere bisweilen kaum zum Spielen." Mittlerweile hat der Club über 300 Mitglieder, davon sind rund 50 Jugendliche. Durch die Öffentlichkeit der Anlage nutzen jedoch sehr viel mehr Golfer den Rasen. "Mit dieser Anlage kann sich die Stadt im gesamten Golfsport blicken lassen", sagt Oberbürgermeister Norbert Bude, einer der vielen Gratulanten. "Ich finde es ist eine faszinierende Sportart, aber ich bleibe beim Fußball." Einen Golfschläger hatte er natürlich schon einmal in der Hand und den Abschlag hat er auch versucht, doch für mehr ist keine Zeit.

Für Vizepräsident Friedhelm Coenen gehören auch die Natur und der Blick für die Schönheit der Umgebung dazu. Das Gründungsmitglied mit einem Handicap von 11 kennt den Platz von Anfang an und schwärmt: "Morgens um sieben Uhr, wenn fast keiner hier ist, dann können Sie das hervorragend genießen." Dabei wird eine ordentliche Strecke zurückgelegt. "Wenn man 18 Löcher spielt, läuft man schon mal 10 Kilometer", erzählt Coenen.

Kosten: In Wanlo kostet das Spielen über 18 Löcher 30 Euro in der Woche, 40 am Wochenende und an Feiertagen. Eine Mitgliedschaft bei einem Club ist unaufgefordert vorzulegen. Der Preis für einen Schnupperkurs beträgt 75 Euro.

Infos Näheres: Ruf RY 954 954.

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