59. Straßen-Radrennen: Flitzen, dass es nur so zischt

Der RV Möwe Lürrip hat dem Regen getrotzt und die Radler auf die Bahn geschickt. Alle 60 Mitglieder des Vereins, die Ehefrauen und Eltern sind im Einsatz, damit die Veranstaltung überhaupt finanzierbar ist.

Mönchengladbach. Um acht Uhr morgens dachten sie noch, sie würden baden gehen: "Es hat gegossen, das ganze Zelt war unter Wasser", sagt Irmgard Hüsges, die zusammen mit anderen Helferinnen den Kuchenstand beim 59. Straßen-Radrennen der Amateure in Lürrip betreut.

Doch das Wetter hat sich gebessert. "Kann ich ein Stück Kuchen haben?" Hans-Josef Bredt kommt zu den Damen. Der Geschäftsführer des veranstaltenden Radfahrvereins Möwe hätte lieber ein Würstchen, aber dort müsste er lange anstehen, und dafür hat er keine Zeit. "Die gehen weg wie geschnitten Brot", sagt er.

Alle 60 Mitglieder des Vereins, die Ehefrauen und Eltern sind im Einsatz, damit die Veranstaltung überhaupt finanzierbar ist. Weitere Einnahmen kommen aus den Anzeigen im Programmheft und von Sponsoren. "Wir haben die Absperrgitter kostenlos von der Stadt bekommen", so Vorsitzender Burkhard Lambertz.

Sie verhindern, dass die Zuschauer die Start- und Zielgerade auf der Volksgartenstraße überqueren. Hier saust das 100 Mann starke Starterfeld des Hauptrennens mit rund 50 Stundenkilometern vorbei, dass es nur so zischt.

"Sonderprämie für die nächste Runde in Höhe von 20 Euro von ..." tönt es über den Lautsprecher. Politiker und Geschäftsleute machen von der Gelegenheit Gebrauch, ihren Namen verbreiten zu lassen. "Damit schaffen sie Anreize für Zwischenspurts, damit zwischendurch nicht gebummelt wird", erklärt Lambertz.

Doping ist durchaus ein Thema. "Ich finde es blöd, dass die Profis uns den Sport kaputt machen", sagt Jürgen Rohde (42). seit fünf Jahren im Verein. "Unser Trainer würde merken, wenn jemand was nimmt und das ahnden", sagt er.

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