200 Tonnen gegen Schneemassen

Tag eins nach dem Wintereinbruch: Wenige Unfälle, Autofahrer ohne Durchblick, Busse mit Verspätungen.

Mönchengladbach. Die Schneemassen, die auf Mönchengladbach niedergegangen sind, bieten ein erhabenes Bild - vor allem in Parks, Wald und Flur sowie in Gärten. Vielerorts ist die Stadt von weißer Pracht bedeckt, nur auf den Straßen bildet sich grauer Schneematsch.

Doch es macht ganz den Eindruck, dass viele Gladbacher in Zeiten der Erderwärmung nicht mehr auf die Gefahren vorbereitet sind, die Schneefall nach sich zieht. So sind laut Polizei "nicht wenige" Autofahrer noch mit Sommerreifen unterwegs. "Diese Fahrergruppe hat uns zu schaffen gemacht", bilanziert ein Polizeisprecher.

Die Nachlässigkeit zog gleich mehrfach strafrechtliche Konsequenzen nach sich. Fällig wurden jeweils 40 Euro Bußgeld und ein Punkt in Flensburg. Ein weiteres Problem seien Autofahrer, die ihre Frontscheibe vor der Fahrt nicht freischaufeln - sondern darauf vertrauen, dass die Scheibenwischer ausreichen. Ein Trugschluss. "Wer so handelt, sieht erst einmal gar nichts durch die Scheibe - und gefährdet den Verkehr."

Trotz dieser Fahrlässigkeiten fiel die Unfallbilanz moderat aus - ähnlich wie bereits am Sonntag. Gestern Nachmittag meldete die Polizei zehn Unfälle. Meist blieb es bei Blechschäden. Unglücklich verlief ein Unfall Auf dem Damm in Wickrath: Dort verlor ein Autofahrer die Kontrolle und prallte mit seinem Wagen gegen einen Baum. Er wurde schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht.

Im öffentlichen Nahverkehr herrschte besonders gestern Vormittag Chaos. Manche Linien trafen erst mit 40 Minuten Verspätung ein. Gegen Nachmittag beruhigte sich die Situation allerdings. Die NVV AG meldete, dass fünf Busse und Bahnen wegen der ungeordneten Verkehrsverhältnisse leichte Blechschäden abbekamen.

Der Winterdienst der GEM hatte auch gestern alle Hände voll zu tun. 28 Männer streiften durch die Stadt, um Schnee beiseite zu räumen und Streugut zu verteilen. Elf Großfahrzeuge waren unterwegs. In den kommenden Tagen könnte die Glättegefahr steigen, wenn der Schnee zurückgeht, die Temperaturen aber nachts unter dem Nullpunkt bleiben.

Noch reichen die Streuvorräte, wenngleich bei jeder Schicht knapp 200 Tonnen auf der Strecke bleiben.

Kritik kommt aus Rheydt. Hier seien die "Streuer" derGEM viel zu spät im Einsatz gewesen.

An den Schulen lief der Unterricht nahezu problemfrei. Hier und da kamen Schülerinnen und Schüler zu spät - oder gar nicht. Aber auch Lehrer "überzogen". Folge: Die 1. Stunde begann hier mit zum Teil deutlicher Verspätung.

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