Raub in Mönchengladbach Uhrenhändler werden brutal überfallen

Hermges. · Maskierte Räuber prügelten auf einen Geschäftsmann (60) sowie auf seine Partnerin (57) ein. Danach raubten die Täter das Paar aus.

 Eine sofort eingeleitete Fahndung nach den Räubern blieb erfolglos.

Eine sofort eingeleitete Fahndung nach den Räubern blieb erfolglos.

Foto: Michael Scholten

Die Polizei spricht von einer brutalen Vorgehensweise. Drei oder vier Täter haben am Sonntagabend ein Mönchengladbacher Paar auf offener Straße überfallen, beraubt und verletzt. Der Uhrenhändler (60) und seine Partnerin waren gerade von einer Messe zurückgekehrt. Gegen 21.35 Uhr parkten sie ihren Wagen, in dem sich wertvolle Uhren befanden, auf der Richard-Wagner-Straße. Als der Mann aussteigen wollte, wurde er plötzlich mutwillig von einem weißen SUV angefahren und auf den Gehweg geschleudert. In dem Täterfahrzeug waren drei bis vier Personen. Die Räuber gingen die beiden Opfer unmittelbar körperlich an und prügelten auf sie ein. Die 53-Jährige wurde sogar zu Boden geschlagen.

Unter Drohungen und unter Einsatz von Pfefferspray raubten die Angreifer die im Kofferraum des Fahrzeugs transportierten teuren Uhren. Mit der Beute flüchteten die Täter in dem weißen SUV, möglicherweise einem BMW X 5 oder X 6. Dabei beschädigten sie ein weiteres, geparktes Auto. Das verletzte Paar wurde mit Rettungswagen zum Krankenhaus gebracht, wo es ambulant behandelt wurde.

Die sofort eingeleiteten polizeilichen Fahndungsmaßnahmen verliefen bislang erfolglos. In die überörtliche Suche nach Tatfahrzeug und Räubern wurden auch die Nachbarbehörden einbezogen. Die Polizei Mönchengladbach hat zur Klärung der Tat eine Ermittlungskommission eingerichtet. Sie hat noch in der Nacht Tatortaufnahmen gemacht, die Spurensicherung war vor Ort.

Die Räuber sollen dunkel gekleidet und maskiert gewesen sein. Sie sollen sich untereinander vermutlich in osteuropäischer Sprache unterhalten haben. Der Geschädigte sei in Englisch angesprochen worden, berichtet dieser.

Wahrscheinlich ist das Paar vorher ausgespäht worden. „Es spricht im Moment nichts dafür, dass es sich um eine Zufallstat gehandelt haben könnte“, sagt Polizeisprecher Wolfgang Röthgens. Über den Wert der Beute mochten Polizei und Staatsanwaltschaft sich noch nicht äußern.

Sie suchen nun weitere Zeugen. Die Polizei fragt: Wer hat zur fraglichen Zeit verdächtige Beobachtungen gemacht? Wer hat vor oder nach der Tat ein entsprechendes Fahrzeug wahrgenommen? Wer kann sonstige sachdienliche Angaben machen? Hinweise bitte an die Polizei Mönchengladbach unter 02161/290.

Schmuckhändlerin wurde
2016 in Schrievers ausgeraubt

Bereits vor drei Jahren hatte sich ein ähnlicher Fall in Mönchengladbach ereignet. Am 12. Mai 2016 war eine Schmuckhändlerin an der Schäferstraße in Schrievers ausgeraubt worden. Die Frau war gegen 17 Uhr mit ihrem Auto von einer Geschäftsreise nach Hause zurückgekehrt. Beim Öffnen der Fahrertür wurde sie plötzlich von einem Mann gepackt und aufgefordert, das Fahrzeug zu verlassen. Der Täter zerrte sie zum Kofferraum des Autos, wo zwei weitere Männer standen.

Auch in diesem Fall wussten die Täter offenbar, dass die Frau wertvolle Fracht im Auto hatte, und auch sie setzten Reizgas ein. Die Räuber stahlen aus dem Kofferraum der Geschäftsfrau eine schwarze Reisetasche, einen schwarzen Trolley, einen Silberkoffer sowie eine Tüte mit Lebensmitteln. In den Koffern sollen sich Schmuckstücke im Wert eines sechsstelligen Euro-Betrags befunden haben.

Die drei Männer hatten der Schmuckhändlerin abschließend Reizgas ins Gesicht gesprüht, bevor sie flüchteten. Trotz sofort eingeleiteter Großfahndung mit Hubschrauber und intensiver Ermittlung konnten die Täter damals nicht gefunden werden. Im Gegensatz zum aktuellen Fall wurden zwei Räuber von ihrem Opfer als südländisch aussehend beschrieben, einer habe ein europäisches Aussehen gehabt. Die Männer hatten Kapuzen in ihre Gesichter gezogen. Eine weitere Schmuckhändlerin ist im Januar 2018 auf offener Straße bestohlen worden. Dabei handelte es sich aber um keinen Raub. Die Frau hatte die teure Ware nach einer Verkaufsveranstaltung in der Kaiser-Friedrich-Halle ins Auto geladen, als sie von einem Trickdieb abgelenkt wurde.

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