Konzert in Mönchengladbach „Tourette‘s“ feiert Jubiläum

Mönchengladbach · Vor 25 Jahren gründet sich die Mönchengladbacher Punkband „Tourette’s“. Das wird mit einem Jubiläumskonzert im Projekt 42 gefeiert. Warum es zwischendurch zehn Jahre Pause gab, wie jetzt gefeiert wird und was im Herbst ansteht.

 Anas Meredinis, Christian Kaufmann und Benjamin Lasseur (v.l.)sind drei der vier Gründungsmitglieder der „Tourette‘s“.

Anas Meredinis, Christian Kaufmann und Benjamin Lasseur (v.l.)sind drei der vier Gründungsmitglieder der „Tourette‘s“.

Foto: Kris Brodersen

(b-r) Damals waren sie knapp volljährig: Die Schulfreunde Christoph Herrmann, Gitarrist und Sänger, Christian Kaufmann, Gitarrist, Benjamin Lasseur, Bassist, und Anas Meredinis, Drummer. Die vier besuchten ein Punkkonzert in Düsseldorf und beschlossen, sich zusammen zu tun und auch eine Punk-Band zu gründen. Das war 1997. „Tourette’s“ wurde ihr Bandname. Wie es dazu kam? „Das ist eine nette Geschichte“, erzählt Kaufmann lachend. „Wir trafen uns damals immer im Café Zarah in Rheydt. Der Besitzer, Andreas Kaut, sagte eines Tages: ‚Ihr nennt Euch Tourette’s‘. Und dabei ist es geblieben.“

Damals hatte es eine Band leichter – heute, so Kaufmann, sei die Szene kleiner und für junge Leute sei es schwieriger, eine Band zu gründen und durchzustarten. Die Kids seien auch anders unterwegs, glaubt der Gitarrist. „Die Zeit in den 1990ern war geprägt von einer lebendigen Punkszene in Mönchengladbach. Es gab ‚Die Strafe‘, ‚EA80‘ und viele andere“, erinnert sich Christian Kaufmann. Herrmann, Kaufmann, Lasseur und Meredinis hatten gut zehn erfolgreiche Jahre, in dieser Zeit noch unterstützt von Rapper Ralle Jay und Posaunist Holger Wagner. 2007 legten die Punker eine Pause ein. Die dauerte zehn Jahre. Sie war vor allem den biografischen Wendepunkten der Musiker geschuldet: Ausbildung, Studium, Familiengründung.

2016 kam die Idee auf, doch mal wieder gemeinsam zu proben. „Wir waren aus dem Gröbsten raus und hatten wieder mehr Zeit – manche nennen es auch die Midlife-Crisis“, erklärt Kaufmann. „Wir hatten Bock drauf.“ Was braucht es mehr? Und der Kontakt unter den Freunden war schließlich nie abgebrochen. Nur Gitarrist und Sänger Herrmann war mittlerweile nach Berlin gezogen, auf ihn mussten sie verzichten. 2017 gab es die Reunion-Show im Projekt 42 in Mönchengladbach. Seitdem proben, spielen und treten die „Tourette’s“ wieder auf. „Wir suchen uns aus, wo wir spielen, wir wollen aus unseren Auftritten etwas Besonderes machen“, erklärt Kaufmann. Etwa zwölf Konzerte im Jahr stehen auf dem Programm, wenn nicht gerade eine Pandemie herrscht. Im Jahr 2000 gründete Christian Kaufmann das Label „Dr. Skap Records“, unter dem die Stücke der Band, die sich dem „melodischen Punk“ verschrieben haben, veröffentlicht werden.

Die Musiker sind, was die Musik betrifft, Autodidakten. Im Alltag arbeiten sie als IT-Experten, Mediendesigner, Bürokaufmann. Die Stücke entstehen so: „Einer hat eine Idee zu einem Song, einen Akkord oder eine Melodie. Die bringt er mit, wir machen daraus einen Song“, beschreibt Kaufmann den Prozess. „Mit ein bisschen mehr Fokus könnten wir aus dem Stand 22 Songs spielen“, so der Gitarrist. „Wir wollen ja keine 90 Minuten-Shows spielen, 30 bis 60 Minuten sind genug.“ Im Jubiläumsjahr ist neben der Show zum Bandgründung vor 25 Jahren im Mai eine zehntägige Tour im November geplant. Es beginnt am 4. November mit einem Konzert im Kultube an der Luisenstraße 93, dann geht es über Holland, Belgien, Hamburg, Dänemark und Kiel wieder nach Hause.

Am Samstag, 21. Mai, findet das Jubiläumskonzert im Projekt 42 an der Waldhausener Straße statt. Unterstützt wird die Band von der belgischen Gruppe „Chump“. Einlass: 19 Uhr. Tickets unter

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