Großbrand in Eicken Hausbrand gibt Cannabisfarm preis

Eicken. · Bei einem Feuer an der Eickener Straße wurde ein Mensch verletzt. Im Haus fand sich eine Drogenplantage. Die Polizei ermittelt.

 Die Feuerwehr setzte Drehleitern ein, um dem Brand Herr zu werden. Das Gebäude ist nach dem Feuer unbewohnbar.

Die Feuerwehr setzte Drehleitern ein, um dem Brand Herr zu werden. Das Gebäude ist nach dem Feuer unbewohnbar.

Foto: Sascha Rixkens

Ein Busfahrer der NEW hatte das Feuer als Erster gesehen: Kurz vor 5 Uhr meldete er am Montag, dass an der Eickener Straße ein Wohnhaus in Flammen steht. Wenig später gingen bei der Feuerwehr zahlreiche Notrufe ein. Anwohner waren durch das Feuer geweckt worden, Passanten hatten Qualm und Flammen gesehen. Als die Einsatzkräfte eintrafen, schlugen die Flammen aus der zweiten Etage und dem Dachgeschoss. Sieben Menschen wurden in Sicherheit gebracht, eine Person verletzt in ein Krankenhaus transportiert.

Die Bewohner waren nach
dem Brand nicht anzutreffen

Stundenlang löschte die Feuerwehr den Brand über Drehleitern. Das Gebäude konnte zu diesem Zeitpunkt nicht betreten werden. So blieben auch die Cannabispflanzen zunächst unentdeckt. Zwei Plantagen sollen es gewesen sein, mit knapp mannshohen Pflanzen. „Eine dreistellige Zahl“, sagt die Polizei. Mehr will sie aus ermittlungstaktischen Gründen nicht bekannt geben. Aber bei so vielen Pflanzen, die eine bestimmt Pflege brauchen, um so groß zu werden, waren sicher keine Laien am Werk.

Die Bewohner waren nicht aufzufinden, als städtische Mitarbeiter mit ihnen über eine Ersatzunterkunft reden wollten. Das Haus an der Eickener Straße ist nach dem Feuer nicht mehr bewohnbar. Auch das Nachbarhaus sei durch den Brand beschädigt worden, teilte die Feuerwehr mit. Es war am Morgen ebenfalls geräumt worden. Deren Bewohner kamen laut Stadtsprecher Dirk Rütten privat unter.

Während des Feuerwehreinsatzes blieb die Eickener Straße für Stunden gesperrt. Ein Statiker des Bauordnungsamtes überprüfte die beiden Gebäude. „Einsturzgefährdet sind beide Häuser nicht“, wie der Stadtsprecher mitteilte. Dennoch wurde vor dem Brandhaus ein Bauzaun aufgebaut: „Falls doch Teile aus der Mauerwerk abbröckeln sollten.“ Die Baubehörde nehme nun Kontakt zum Eigentümer auf, um die Baustelle zu übergeben.

Im Jahr 2016 entdeckte die Polizei 700 Pflanzen in einem Haus

Nach den Feuerwehrleuten rückte die Kriminalpolizei an. Spuren wurden gesichert, die Cannabispflanzen zur Vernichtung mitgenommen. Die Brandstelle wurde zum Tatort, das Gebäude versiegelt. Ob Feuer und Cannabisplantage in einem Zusammenhang stehen, ist noch nicht bekannt; die Brandursache muss noch geklärt werden.

Es ist nicht das erste Mal, dass in der Innenstadt Cannabisplantagen in einem Wohnhaus gefunden wurden. 2016 entdeckte die Polizei durch Zufall massenhaft Cannabispflanzen an der Limitenstraße. 700 Pflanzen wurden damals gezählt. Für ein gutes Gedeihen sorgten Lampen und angelegte Lüftungsschächte.

Am Tag, an dem die Pflanzen abgeerntet werden sollten, beklagte sich ein Anwohner bei der Polizei über einen „seltsamen Geruch“. Die erfahrenen Beamten witterten, was sich hinter den Mauern eines Anbaus verbergen könnte. Cannabis soll beim Abschneiden einen starken Duft entwickeln. Die Polizei holte sich einen Durchsuchungsbeschluss und stieß nicht nur auf die Pflanzen, sondern auch auf fünf Verdächtige. Vier Deutsche und ein Niederländer wurden festgenommen.

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