Bei Einsatz in Mönchengladbach Polizeischuss verletzt Frau

Update | Mönchengladbach · Die 30-Jährige soll randaliert und die Einsatzkräfte mit zwei Messern bedroht haben.

 Wegen einer Ruhestörung ist die Polizei Montagnacht zur Pongser Straße ausgerückt.

Wegen einer Ruhestörung ist die Polizei Montagnacht zur Pongser Straße ausgerückt.

Foto: Sascha Rixkens

(gap) Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach spricht von einer Bedrohungslage. Ausgangspunkt war aber eine Ruhestörung. Anwohner der Pongser Straße in Mönchengladbach-Rheydt hatten sich am späten Montagabend bei der Polizei wegen Lärm in der Nachbarschaft beschwert. Angeblich sollen auch Gegenstände aus dem Fenster einer Wohnung geflogen sein.

Polizisten rückten aus. Da ihnen aber an der angegebenen Adresse niemand öffnete, sollen sich die Beamten gewaltsam Zutritt zur Wohnung verschafft haben. Dort trafen sie auf eine Frau (30), die äußerst aggressiv gewesen sei und die Beamten mit zwei Messern bedroht haben soll.

Alle Versuche, deeskalierend einzugreifen, sollen erfolglos verlaufen sein. Ein Beamter habe daraufhin seine Dienstwaffe gezogen und einen Schuss auf die Angreiferin abgegeben. Dabei sei die Frau verletzt und anschließend ins Krankenhaus gebracht worden. „Lebensgefahr besteht nicht“, sagte Simone Braam, Sprecherin der Mönchengladbacher Staatsanwalt.

Aufgrund von Neutralitätsgründen sei die Polizei Aachen mit den weiteren Ermittlungen beauftragt worden. Zuständige Staatsanwaltschaft bleibt jene in Mönchengladbach.

Es ist üblich, dass andere Behörden die Untersuchungen übernehmen, wenn Polizisten Schüsse auf Menschen abgeben und diese verletzen. So geschehen ist dies auch in einem Fall aus dem Jahr 2018. Damals war die Mönchengladbacher Polizei zu Familienstreitigkeiten in ein Haus an der Rheydter Straße gerufen worden. Im Verlauf des Einsatzes ging ein 25-Jähriger mit einer mit Nägeln bestückten Holzlatte auf die Beamten los. Nach mehreren Aufforderungen, die Latte niederzulegen, und nach mehreren Warnschüssen war auf den Mann geschossen worden, nachdem dieser sich auch durch den Einsatz von Pfefferspray und Diensthunden nicht hatte beruhigen lassen. Er wurde durch Schüsse im Bauch und Oberschenkel schwer verletzt. Auch bei ihm bestand keine Lebensgefahr.

Dass die Polizei im Einsatz schießt, kommt in Mönchengladbach aber selten vor. Für großes Aufsehen hatten die Schüsse am 23. Juli 2012 an einer Tankstelle an der Duvenstraße gesorgt. Kurz vor Mitternacht hatte ein Mann den Kassenraum betreten, der die Tankstelle schon einmal überfallen hatte. Kaum hatte der Räuber die Waffe gezückt und „Überfall“ gerufen, sprang ein wartender Polizist aus einem Nebenraum und rief: „Stehen bleiben!“ Als der Täter flüchten wollte, schoss der Beamte. Der Räuber wurde im Gesäß und im Intimbereich getroffen.

(gap)
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