Prozess in Köln Missbrauchskomplex: Administrator von Pädophilen-Chatgruppe gesteht

Köln · Der mutmaßliche Administrator einer Pädophilen-Chatgruppe hat in Köln ein Geständnis abgelegt. Die Gruppe soll eine Zentrale Rolle im Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach gespielt haben.

 Im Zuge der Ermittlungen zum Missbrauchsfall Bergisch Gladbach hatte die Polizei im September bundesweit Wohnungen von 50 Tatverdächtigen durchsucht.

Im Zuge der Ermittlungen zum Missbrauchsfall Bergisch Gladbach hatte die Polizei im September bundesweit Wohnungen von 50 Tatverdächtigen durchsucht.

Foto: Federico Gambarini/dpa/Federico Gambarini

In einem Prozess zum Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach hat der mutmaßliche Administrator einer Pädophilen-Chatgruppe ein Geständnis abgelegt. „Es stimmt leider, ich muss es zugeben“, sagte der 38-Jährige aus dem Westschwarzwald am Mittwoch vor dem Kölner Landgericht.

Im Dezember 2018 habe er die Chatgruppe auf einem anonymen Messengerdienst eingerichtet. Mitglied werden konnte nur, wer sich durch das Teilen von Kinderpornografie als Pädophiler auswies. So habe verhindert werden sollen, dass sich Ermittler in die Gruppe einschleichen, erklärte der Angeklagte.

Der Deutsche war im Mai 2020 kurzzeitig festgenommen worden. Konkret wirft die Staatsanwaltschaft ihm vor, in elf Fällen anderen Chatpartnern Bildmaterial von Missbrauchshandlungen verschafft zu haben. Ferner wird ihm der Besitz rund 2400 kinderpornografischer Bilder zur Last gelegt.

Die Chatgruppe mit dem Namen „Freunde von...“ spielt eine zentrale Rolle im sogenannten Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach. Zeitweise sollen 76 Nutzer aktiv gewesen sein - gegen viele wird ermittelt. Einer der Teilnehmer war Jörg L. aus Bergisch Gladbach, der als eine zentrale Figur in dem Geflecht gilt. Eine Durchsuchung in seinem Haus hatte die Ermittlungen in dem Missbrauchskomplex ins Rollen gebracht. Er wurde bereits verurteilt.

(dpa)
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