Am Montag verhört Missbrauchsfall Lügde - Weiterer Verdächtiger ist erst 16 Jahre alt

Düsseldorf/Lügde · Ein vierter Tatverdächtiger wurde am Montag im Missbrauchsskandal Lügde verhört. Der Jugendliche ist noch minderjährig.

 Im Fall des massenhaften Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz in Lügde gibt es einen weiteren Tatverdächtigen.

Im Fall des massenhaften Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz in Lügde gibt es einen weiteren Tatverdächtigen.

Foto: dpa/Guido Kirchner

Im Fall des massenhaften Kindesmissbrauchs auf einem Campingplatz bei Detmold gibt es einen weiteren Tatverdächtigen. Ein 16-Jähriger aus der Region soll kinderpornografisches Material besessen haben, das auf dem Campingplatz entstanden sei, sagte Oberstaatsanwalt Ralf Vetter am Dienstag.

Der Jugendliche sei am Montag vernommen worden, befinde sich aber wieder auf freiem Fuß. Die Ermittler seien durch die Auswertung sichergestellter Daten auf ihn gestoßen. Zuvor hatte der WDR berichtet.

NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) kündigte in einer Sondersitzung des Landtags-Innenausschusses an, auch ältere Verdachtsfälle des sexuellen Missbrauchs in Lügde - an der Grenze von Nordrhein-Westfalen zu Niedersachsen - neu aufrollen zu lassen. „Es sieht so aus, dass es noch schlimmer ist, als ich befürchtet habe.“

Auf dem Campingplatz sollen über Jahre mindestens 31 Kinder im Alter zwischen 4 und 13 Jahren missbraucht und dabei gefilmt worden sein. Drei Verdächtige sitzen bereits in Untersuchungshaft.

Der Missbrauchs- und Polizeiskandal von Lügde wird jetzt im nordrhein-westfälischen Landtag aufgearbeitet. An diesem Dienstag kommt der Innenausschuss auf Antrag der Oppositionsfraktionen von SPD und Grünen zu einer Sondersitzung zusammen. Innenminister Herbert Reul (CDU) soll dabei Rede und Antwort stehen.

Reul hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, dass bei der Kreispolizei in Detmold Beweismittel für den massenhaften Kindesmissbrauch auf einem Campingplatz im lippischen Lügde verschwunden sind. Reul hatte bereits Polizeiversagen eingeräumt. Ein führender Polizeibeamter ist von seiner Aufgabe entbunden worden.

(dpa)
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