Serie Unsere Naturschützer : Vom Grafikdesigner zum Baumpfleger
Kaldenkirchen. Farmvogt Michael Geller kümmert sich auf der Sequoiafarm Kaldenkirchen um Mammutbäume.
Mit jedem Windstoß regnet es Blätter, buntes Laub tanzt durch die Luft, rieselt runter auf Wiesen und Wege. Das sieht hübsch herbstlich aus, bedeutet aber jede Menge Arbeit für Michael Geller: „Ich muss hier alles in Schuss halten“, sagt der Farmvogt. Laub fegen gehört ebenso zu seinen Aufgaben wie Schutz und Pflege der einzigartigen Natur auf der Sequioafarm im Grenzwald in Kaldenkirchen.
Das sei hier eine Welt für sich, erklärt Geller bei einem Rundgang durch den Park: Ringsum außergewöhnliche Stauden und Gehölze, Bäume vor allem, teils riesenhoch. Der 3,6 Hektar große Park wurde 1950 von Illa und Ernst Martin gegründet. Er ist berühmt vor allem für seine einzigartigen Mammutbaum-Bestände. Seit Ende 2012 ist Geller hier Farmvogt, wohnt im kleinen Häuschen mitten auf dem Gelände.
Von der Großstadt Köln ins kleine Areal in Kaldenkirchen – wie kam der ehemalige Grafikdesigner dazu? „Ich war an einem Punkt, an dem ich spürte, die Stadt ist nichts für mich, ich möchte zurück zu dem, was mich früher prägte, die Liebe zur Natur nämlich.“ Klingt wie eine Flucht. „Überhaupt nicht“, stellt der 53-Jährige klar. Es sei eine einmalige Chance gewesen, hier als Farmvogt anzufangen in der Phase, in der der neu gegründete Verein Sequoiafarm den Park von den Stadtwerken Nettetal übernahm. Nur die erste Nacht sei ungewohnt gewesen: „Auch der Wald hat seine Geräusche“, deutet er lächelnd an. Schnell habe er sich eingelebt, Luxus liege ihm eh nicht, abends Besuch von der Freundin, ab und zu Gitarre spielen, mehr brauche er nicht. Und, Geller lächelt, es gebe immer wieder mal Überraschungen, etwa wenn er in aller Herrgottsfrühe geweckt werde, weil ein Schwarzspecht an die Haustür trommle.