Bis 2025 fehlen laut Mieterbund 1,5 Millionen Wohnungen Mehr Wohnraum gefordert

BERLIN · (rps). Die Wohnungskrise in Deutschland spitzt sich immer mehr zu. Der Wohnungsneubau stagniert und schafft kaum Entlastung für die extrem angespannten städtischen Wohnungsmärkte. Etwa 1,5 Millionen Wohnungen fehlen, insbesondere in den Großstädten, Ballungszentren und Universitätsstädten.

 Lukas Siebenkotten ist Präsident des Deutschen Mieterbundes.

Lukas Siebenkotten ist Präsident des Deutschen Mieterbundes.

Foto: dpa/Rainer Jensen

Von den 2019 knapp 300 000 neu gebauten Wohnungen sind weniger als ein Drittel klassische Mietwohnungen und weniger als ein Zehntel bezahlbare Sozialwohnungen, schreibt der Deutsche Mieterbund.

Der Bestand an Sozialwohnungen ist seit Jahren dramatisch rückläufig, von 2,6 Millionen Wohnungen in 2000 auf derzeit nur noch 1,14 Millionen. „Bis 2025 müssen in Deutschland 1,5 Millionen neue Wohnungen gebaut werden – vor allem Sozialwohnungen und bezahlbare Wohnungen. Diese Zielmarke des 12. Wohnungsbau-Tages können wir nur unterstreichen“, erklärt der Präsident des Deutschen Mieterbundes, Lukas Siebenkotten. Dabei seien allein für das bezahlbare und für das soziale Wohnen bis 2025 rund zehn Milliarden Euro pro Jahr an Fördergeldern und Zuschüssen des Bundes notwendig. Das Verbändebündnis Wohnungsbau fordert dazu einen Masterplan „Sozialer Wohnungsbau“. „Der Bestand an Sozialwohnungen muss bis zum Jahr 2030 auf mindestens zwei Millionen aufgestockt werden. Dafür brauchen wir den Neubau von jährlich 80 000 Sozialwohnungen. Zusätzlich sind für 85 000 Bestandswohnungen, gegebenenfalls ehemalige Sozialwohnungen, Preis- und Belegungsbedingungen zu schaffen“, so der DMB-Präsident.

Zugleich explodieren Bauüberhang und Baulandpreise: Die Zahl der genehmigten und noch nicht fertiggestellten Wohnungen erreichte 2019 den höchsten Stand seit 1998 (771 400).  „Aufgabe der Politik ist es, die Baulandspekulation zu stoppen. Es müssen zusätzliche Baugrundstücke zu bezahlbaren Preisen mobilisiert werden und Kommunen brauchen ein preislimitiertes Vorkaufsrecht“, fordert Siebenkotten.

Ein bundesweiter Mietenstopp könnte helfen, die Zeit zu überbrücken, bis wieder ausreichend bezahlbarer Wohnraum zur Verfügung steht. „Um Mieterhaushalte nicht noch weiter finanziell zu überfordern, müssen Mieten in bestehenden Mietverhältnissen bundesweit und flächendeckend für sechs Jahre auf dem jetzigen Niveau eingefroren werden“, fordert Siebenkotten.

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