Mehr Transparenz für Verbraucher : Woher kommt mein Frühstücksei?
Analyse Düsseldorf Kunden können mit ihrem Kauf mithelfen, dass weniger Küken getötet werden. Die Verbraucherzentrale NRW fordert bessere Aufklärung und Kennzeichnung der Eierpackungen.
Das Emblem zeigt zwei sich umarmende Hühner, Bruder und Schwester. Von einem anderen blickt einen ein Küken an. Auf dem dritten ist ein Hahn zu sehen. „Bruder-Hahn“ steht daneben geschrieben. Das vierte trägt den Schriftzug „Ohne Kükentöten“. Die Verpackungen haben eines gemeinsam: Es geht um das Verhindern des massenweisen Tötens männlicher Küken. Aber auf welche Art der Supermarktkunde das durch den Kauf eben jener Eier vermeidet, das kann er den Verpackungen nicht so leicht ansehen.
„Es ist nicht immer nachvollziehbar, was genau sich hinter den einzelnen Labels verbirgt“, sagt Bernhard Burdick von der Verbraucherzentrale NRW. Lassen die Labels den Kunden am Ende ratlos zurück und motivieren ihn daher gar nicht, mit seiner Kaufentscheidung etwas Positives zu tun? Die Verbraucherschützer beauftragten die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) herauszufinden, wie die Kunden die Labels verstehen.
Zwei Methoden zum Vermeiden des Kükentötens
Doch zunächst zum Hintergrund dieser Labels: Ab 2022 soll das massenweise Töten männlicher Küken verboten werden. Derzeit werden in Deutschland jedes Jahr rund 45 Millionen männliche Küken vergast oder geschreddert und als Tierfutter verwendet, weil die Hähne der Legehennenrassen nicht für die Mast geeignet sind. Ab 2022 soll das verboten werden.
Doch schon jetzt gibt es Initiativen, die eben dieses Töten vermeiden. Die Erzeuger ziehen die „Bruderhähne“ trotz ihres geringen Fleischansatzes auf und gleichen die Mehrkosten aus, indem sie die von den „Schwesterhennen“ gelegten Eier entsprechend verteuern. So verhilft der Kunde mit seinem Eierkauf dem Bruderhuhn zu einem Leben.
Eine andere Methode, mit der das Kükentöten verhindert wird, ist die Geschlechtsbestimmung im Brutei. Die Eier mit männlichen Embryonen werden nicht ausgebrütet. Es wird also von vornherein verhindert, dass männliche Küken zur Welt kommen.