Bauen in Meerbusch Kritik am geplanten Standort für die neue Grundschule

Büderich. · Auf dem Erweiterungsgelände des Areal Böhler in Büderich sollen eine Kita und eine Schule gebaut werden. Im Siegerentwurf ist ein Standort nahe der Böhlerstraße geplant.

 Das Bild zeigt die Fläche, auf der das Erweiterungsgelände entstehen soll. Im Hintergrund das Areal Böhler, rechts die Böhlerstraße.

Das Bild zeigt die Fläche, auf der das Erweiterungsgelände entstehen soll. Im Hintergrund das Areal Böhler, rechts die Böhlerstraße.

Foto: Christoph Reichwein (crei)

Im Februar will die Politik entscheiden, wo Grundschule und Kita im neuen gemischten Wohngebiet auf dem Erweiterungsgelände des Areal Böhler stehen sollen. Der Siegerentwurf von Florian Krieger sieht vor, dass beide Einrichtungen nahe der Böhlerstraße ihren Standort haben. Dagegen hatten die Grünen starke Einwände erhoben.

Sie halten diesen Standort für zu weit entfernt von den Wohnorten vieler Büdericher Familien und die Nähe zur Böhlerstraße mit viel Durchgangsverkehr für zu gefährlich für Kinder im Kita- und Grundschulalter. Dass Eltern ihre Kinder mit dem Auto bringen, sei aufgrund der Lage programmiert – mit den daraus bekannten problematischen Folgen.

Angesichts der Mobilitätswende sei es hingegen wichtig, endlich konsequent danach zu handeln, so das Credo der Meerbuscher Grünen. Sie plädieren daher für einen Standort nahe der Oststraße, wie er in einigen anderen Entwürfen vorgesehen war.

Doch auch gegen die Lage an der Oststraße gibt es starke Vorbehalte. Darauf weist in einem öffentlichen Schreiben an die Meerbuscher Politiker der BUND hin.

Und auch Anwohner der Oststraße schildern ihre Einwände eindrücklich in einer E-Mail an Bürgermeister Christian Bommers (CDU). Ein Schulstandort nahe der Oststraße sei eine „grundfalsche Idee“, erklären die Anwohner. Die Sackgasse sei dem Andrang von Autos der Eltern, die ihre Kinder zu Schule und Kita bringen und von dort abholen, in keiner Weise gewachsen. Es gebe zu wenig Platz für zu viele Autos.

Weil die Straße zu schmal sei, war der Radweg entfernt worden und zu einem Parkstreifen umfunktioniert worden, berichtet Anwohnerin Martina Biernacik. Die erhöht parkenden Autos erschwerten aber die Sichtverhältnisse. Die Anwohner befürchten daher, dass zusätzlich haltende Autos von Eltern das Problem verschärfen und eine große Gefahr für Radfahrer und Fußgänger darstellen – in erster Linie davon betroffen seien Kinder.

Auch die Meerbuscher BUND-Ortsgruppe sieht die von den Anwohnern geschilderten Probleme, die durch Eltern-Taxis entstehen würden. Um diese zu unterbinden, schreibt der Verein, „müsste man eine gewisse Radikalität an den Tag legen und die Oststraße wie auch den Neuweg und die Hoxdelle bereits an der Kreuzung Grünstraße abpollern“. Entsprechend müssten dann aber in der Umgebung mehrere Haltepunkte für die Eltern geschaffen ­werden.

Werner Damblon, Fraktionsvorsitzender der CDU Meerbusch und Vorsitzender des Planungsausschusses, hält eine politische Mehrheit für den Standort der beiden Einrichtungen nahe der Böhlerstraße für eher wahrscheinlich. Zum einen sei es schwierig, den Verkehr aus der Oststraße herauszuhalten, zum anderen soll vermieden werden, Verkehr in das Wohngebiet zu ziehen.

Wie auch der Immobilienentwickler BPD befürchtet Werner Damblon, dass ein nahe gelegenes Umspannwerk den Eltern Sorge bereiten könnte.

Zwar bedeute die Lage an der Böhlerstraße einen etwa 200 Meter längeren Fuß- und Fahrradweg von Büderich aus. Für Autos sei aber eine extra Kiss-and-Ride-Spur eingeplant. „Das wäre auch die ­Voraussetzung.“

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