Brauchtum Martinszüge erlaubt - Absagen in Krefeld, Wuppertal und Kempen wollen ziehen

Wuppertal, Krefeld und Kempen · Martinszüge sind in NRW wieder möglich. Es gibt aber einige Absagen - zum Beispiel bei einigen Zügen in Krefeld. In Wuppertal soll mindestens ein Zug ziehen.

 Die Martinszüge dürfen stattfinden. Trotzdem gibt es Absagen.

Die Martinszüge dürfen stattfinden. Trotzdem gibt es Absagen.

Foto: dpa/Felix Kästle

In diesem Jahr sind in Nordrhein-Westfalen nach jetzigem Stand wieder große Martinszüge zum 11. November möglich. „Veranstaltungen zum Martinsfest können nach aktuellem Stand in Nordrhein-Westfalen stattfinden und unterliegen, sofern nicht mehr als 2500 Personen teilnehmen, keinerlei Beschränkungen“, teilte das NRW-Gesundheitsministerium auf der Grundlage der aktuellen Coronaschutz-Verordnung mit.

Allerdings haben viele Veranstalter ihre Züge abgesagt, gar nicht erst beantragt oder deutlich verkleinert, weil sie Verschärfungen der Coronalage und der Auflagen im November befürchten. Die aktuelle Coronaschutz-Verordnung läuft bis zum 29. Oktober und wird dann turnusmäßig aktualisiert.

„Das Risiko ist zu groß“, sagt etwa der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Krefelder Bürgervereine (AKB), Manfred Grünwald. Die Vorbereitung der Züge mit Pferd, Musik, Feuer, Ordnern und Schulen sei für Ehrenamtler eine große Anstrengung. Wenn dann Absagen wegen gestiegener Inzidenzwerte drohten, verzichte man lieber von vornherein.

Bei den Krefelder Bürgervereinen gebe es nur eine einzige Anmeldung - und eine gut zweistellige Zahl von Absagen oder Vereine hätten erst gar keine Züge vorbereitet, so Grünwald. Bisher liegen insgesamt 41 Anträge für Martinszüge in Krefeld vor, teilte die Stadt Krefeld mit. 22 Martinszüge konnten bereits genehmigt werden. 19 Anträge befinden sich zur Zeit in der Prüfung. Fünf St. Martinszüge wurden seitens des Veranstalters abgesagt.

Absagen oder zögerliche Anmeldungen gab es außerdem etwa in Dortmund und Kleve.

In Wuppertal soll mindestens ein Umzug stattfinden. Auch in Kempen soll der große Martinszug ziehen.

Verdruss gab es bei der katholischen Kirche in Bonn, wo die Züge nach zusätzlichen Corona-Auflagen der Stadt abgesagt worden waren. Am Freitagnachmittag teilte die Stadt dann nach Druck der Öffentlichkeit mit, dass die verschärften Auflagen nicht für die Martinszüge gelten. Nun sei es zu spät, die Absagen zurückzunehmen, kritisierte Bonn Stadtdechant Wolfgang Picken am Sonntag. Das Hin und Her sei ein „echtes Trauerspiel“.

(dpa)
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