Wülfrath Lintorf erkämpft mit Moral den Punkt

Wülfrath · Der TuS spielt in der Handball-Verbandsliga noch 27:27 beim TB Wülftrath.

  Fabian Claussen (l.) war der beste Wülfrather Akteur.

 Fabian Claussen (l.) war der beste Wülfrather Akteur.

Foto: Janicki, Dietrich (jd-)

. Mit unendlich viel Glück hat der TuS Lintorf im Verbandsliga-Nachbarderby beim TB Wülfrath durch das 27:27 (11:16) einen Punkt entführt und bleibt in fremden Hallen unbesiegt. Es deutete aber über bis in die hart umkämpfte Endphase eigentlich nichts darauf hin, dass etwas Zählbares mitgenommen wird. Dazu spielten die Lintorfer einfach viel zu schwach. Zehn Minuten vor dem Ende lagen sie noch mit vier Treffern zurück (22:26), aber der Endspurt, der konnte sich dann sehen lassen. Da nahmen die Wülfrather die Manndeckung gegen Sebastian Thole wohl auch mangels Kraft nicht sonderlich ernst, der verkürzte so auf 26:27, und 65 Sekunden vor dem Ende durften die Gäste-Fans ganz plötzlich wieder auf einen Punkt hoffen.

Bei 59:31 Minuten gelang Mathis Friedrich nach einem feinen Pass an den Kreis von Kevin Held das 27:27, und nun begann das große Zittern. Wülfrath konnte noch einen letzten Angriff laufen, warf dabei sogar ein Tor, aber die Düsseldorfer Schiedsrichter Möllemann/ Rode erkannten es nicht an, dann herrschte grenzenloser Gäste-Jubel. Die Lintorfer nahmen tatsächlich einen Zähler mit, und für den Wiederaufsteiger aus der Nachbarstadt war es eine gefühlte Niederlage. Dessen Trainer Stefan Graedke dazu: „Wir waren erneut unclever. Wenn man so klar vorne liegt, dann müssen die Punkte hier bleiben. Am Ende war zu wenig Bewegung in unserem Angriffsspiel.“ Und der beste Wülfrather, Fabian Claussen, meinte: „Wir haben am Ende nicht mehr das abgerufen, was wir wirklich können. Vorher war viel Tempo in unserem Spiel, dadurch haben wir uns am Ende zu sicher gefühlt.“

Die Lintorfer Startphase verlief ordentlich (3:1/ 5.), aber dann ging über weite Strecken nichts mehr. Unfassbar, was alles verworfen wurde, egal, wer draufhielt. Es war allerdings auch ein unglaublicher Hexenkessel an der Fortuna Straße. Wie immer, wenn der Turnerbund spielt, sind es an die 30 Jugendliche, die unglaublich hinter ihrer Mannschaft stehen, aber äußerst diszipliniert.

Nach der Pause kam der TuS 08 etwas besser ins Spiel, Jan Lenzen und Cedrik Wenzel verkürzten auf 13:16. Aber bald zog der Schlendrian wieder ein, Thole befand sich in ständiger Manndeckung, und bei 22:26 (50.) schien alles gelaufen. Aber nun folgte ein feiner Endspurt. A-Junior Thierry Greday, dann Thole, der sich endlich einmal aus der Umklammerung befreien konnte, und Kevin Held aus der Reserve, warfen ihr Team 25:26 heran, und auch der erneute Wülfrather Zwei-Tore Vorsprung (27:25/ 58.) warf die Gäste nicht aus der Bahn. Torwart Tobi Töpfer: „Die Moral bei uns, die stimmt. Mit diesem Kampfgeist hatte kaum noch jemand gerechnet.“

Die Trainer Markus Wölke und Dirk Bauerfeld verdrückten sich, wollten sich nach dem Schluss nicht äußern. Kann man auch irgendwie verstehen. Dieses Derby kostete alle eine Menge Nerven. wm

(wm)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort