Nach dem Sturm Förster rät: Im Wald weiter wachsam sein

Leverkusen. · Nach Sturm „Sabine“ hängen abgebrochene Zweige und Äste in den Baumkronen.

 Orkantief „Sabine“ hat auch im Bürgerbusch Spuren hinterlassen. 

Orkantief „Sabine“ hat auch im Bürgerbusch Spuren hinterlassen. 

Foto: Uwe Miserius

Das Orkantief „Sabine“, sagt Ralf Pilgram, sei glimpflich mit der Region umgegangen. Die wenigen Sturmschäden vom Wochenende seien weitgehend beseitigt, die sich entgegen vieler Vorhersagen ohnehin in Grenzen hielten. „Sabine“ sei kein Vergleich zu „Kyrill“ oder „Friederike“ gewesen. Vor zwei Jahren etwa habe es in seinem Gebiet einen derartigen Windbruch gegeben, dass mehr als 1000 Festmeter Holz aus dem Wald geholt werden mussten, erinnert sich der Forstverwalter, der für den Bürgerbusch zuständig ist.

Von solchen Dimensionen sei man diesmal weit entfernt. Ralf Pilgram, der am Wochenende mit vier Leuten im Einsatz war, gibt Entwarnung. „Wir mussten mit schwerem Gerät den Zugang zum Forsthaus freiräumen, weil niemand mehr rein- und rauskam.“ Darüber hinaus aber sei das größte geschlossene Waldgebiet Leverkusens von schlimmeren Schäden verschont geblieben.

Die wenigen Nebenwege, auf denen abgebrochene Äste oder Gestrüpp lagen, seien inzwischen freigeräumt. „Die Spaziergänger können die Wege wieder nutzen“, betont Pilgram. Offizielle Sperrungen habe es keine gegeben.

Vor allem Laubbäume seien „Sabine“ zum Opfer gefallen, berichtet der Verwalter. Nur einige wenige Eichen habe es getroffen, die könne man nun zum Sägewerk bringen. Der Rest sei Bruchholz, das als Kaminholz verkauft werden kann.

Auch im Revier von Karl Zimmermann gab es kaum Schäden. „Hier und da lagen umgekippte Bäume über einem Weg. Das waren allerdings in der Regel solche, die vorher schon in irgendeiner Weise beschädigt waren“, berichtet der Förster vom Landesbetrieb Wald und Holz.

Die weitere Bilanz: ein umgefallener Baum am Sportplatz am Birkenberg, ein noch nicht vollständig geräumter Waldweg im Bereich Engstenberg und eine Ecke im Leverkusener Osten mit 15 umgefallenen Fichten. „Großflächigere Schäden gibt es sonst nicht.“

Die Gefahren seien überschaubar – sofern sich die Waldbesucher entsprechend verhielten. „Die Leute sollten schlau genug sein, sich nicht unter einen gebogenen Baum zu stellen, um darunter ein Schwätzchen zu halten“, sagt Zimmermann. „Man muss es ja nicht herausfordern.“ Auch Pilgram mahnt: Nach solchen Stürmen gelte es, aufmerksam durch den Wald zu gehen.

Leider treffe er immer wieder auf Waldbesucher, die äußerst unvorsichtig und uneinsichtig seien. „Ich bin am Sonntag eine schnelle Runde durch den Wald gefahren, um nach dem Rechten zu sehen. Selbst da habe ich Menschen gesehen, die meinten, unbedingt ihren Hund im Wald statt auf einem freien Feld auszuführen zu müssen.“ Vereinzelt herrschten weiterhin Böen mit Stärken von 50 bis 60 Stundenkilometern. „Nach Möglichkeit sollte man daher von Waldbesuchen absehen.“

Karl Zimmermann warnt überdies davor, die Wanderwege zu verlassen und sich durchs Gebüsch zu schlagen. „Es hängen noch immer abgebrochene Äste in den Kronenbereichen. Die können jederzeit herunterfallen.“ Deshalb sei wichtig: eher nach oben schauen als nach vorne.

Er rät Waldbesuchern außerdem, auf quer liegende Äste zu achten. Diese könnten sich als Stolperfallen entpuppen. Auch Radfahrer sollten sehr vorsichtig fahren – sonst kommt das böse Erwachen hinterher.

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