In Corona-Zeiten Vorbereitung im Homeoffice auf Abiprüfung erfordert Disziplin

Leichlingen. · Die Leichlinger Gymnasiasten lernen derzeit vor allem digital.

 Wie ihre Klassenkameradinnen gehen Jana Schrank und Maike Weyers (v. l.) auf Abstand und bereiten sich mit Laptops vor.

Wie ihre Klassenkameradinnen gehen Jana Schrank und Maike Weyers (v. l.) auf Abstand und bereiten sich mit Laptops vor.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Dass die Schließung der Schule so schnell erfolgen sollte, hatte niemand erwartet. Am Freitag kreisten die Gedanken vieler Schüler schon ums Wochende, als sie in der siebten Stunde im Mathe- oder Deutschunterricht mit halbem Ohr dem Lehrer zuhörten und sich auf die kommenden Tage freuten. Gerüchte über eine Schulschließung kursierten, dann folgte die Verkündung des Landeskabinetts. Damit war klar, dass die Abiturienten nach diesem Tag nie wieder einen Klassenraum für Unterricht betreten werden – dafür aber zu den Abiturprüfungen, die immer noch wie geplant stattfinden sollen.

„Wir gehen davon aus, dass die Prüfungen ganz normal ablaufen; unter Umständen mit besonderen Maßnahmen, was den Infektionsschutz angeht“, sagt Schulleiter Christoph Bräunl. Beispielsweise würde man mehr Räume zur Verfügung stellen oder zwischen den Tischen größeren Platz schaffen.

Die Aufgaben kommen per
E-Mail oder Whatsapp-Gruppe

Die Enttäuschung bei den Schülern des Abschlussjahrgangs war groß. Sie hatten keine Möglichkeit mehr, sich angemessen von der Schulzeit, gemeinsamen Erlebnissen und Lehrern verabschieden zu können. Mottowoche ade? „Ich hoffe nicht, aber ich glaube es mit der Zeit immer weniger“, sagt Jana Schrank. Geringe Wahrscheinlichkeit, Traditionen wie Mottowoche oder Bierkastenlauf später nachzuholen. Für die 18-jährige Abiturientin bedeutet es nun aber nicht, sich auf regelmäßiges Checken der E-Mails und das Büffeln zu Hause zu beschränken. Denn der Unterricht wurde auf die digitale Kommunikation verlagert. Lehrer versorgen ihre Schützlinge mit Informationen, Aufgaben und Probeklausuren per Whatsapp-Gruppe, E-Mail oder ähnliche Plattformen.

Obwohl dieser neue Weg bisher ganz gut funktioniere, sei es trotzdem angenehmer, dringende Fragen und Wissenslücken persönlich klären zu können, sagen Schüler. „Teilweise waren wir mit dem Wiederholen noch nicht durch, wir müssen uns das alles selbst erarbeiten.“, sagt auch Mitschülerin Maike Weyers. Einerseits bieten die nun gewonnen „Ferien“ viel mehr Zeit zum Lernen, andererseits fordern Gedichtanalysen und Darstellungen von Zellprozessen eine ganze Menge Selbstdisziplin, wenn man gerade im Freizeitmodus ist und theoretisch jeden Tag bis Mittag ausschlafen könnte.

Was die Notenvergabe und Rückgabe der Vorabiturklausuren angeht, wird jetzt laut Schulleiter Bräunl erst mal noch geduldig auf die Anweisung der Schulaufsicht gewartet. Glücklicherweise seien die Vorklausuren ja schon alle geschrieben. Ob und wie die Schule einen wie auch immer gearteten Abschied für die Abiturienten organisiert, stehe noch in den Sternen und hänge vom weiteren Verlauf der Pandemie ab, sagt der Schulleiter.

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