Zehn Tipps für die Silvester-Sause

Vom vegetarischen Sauerbraten bis zur doppelten Feuerzangen-Bowle: Zehn Tipps für die Silvester-Sause.

Willich/Tönisvorst. Bloß keinen Stress aufkommen lassen, das alte Jahr soll schön ausklingen. Jetzt ist diese Bewertung durchaus relativ. Was heißt schon schön? Muss es drunter und drüber gehen bei der Silvester-Party? Oder reicht vielleicht das Bad zu zweit in der Familienwanne? Die WZ hat sich umgehört und (nicht immer ganz erst gemeinte) Tipps gesammelt, wie der Übergang zum Erfolg, zumindest aber sehr individuell wird.

Zwei Dinge gehören für den Neersener Gastronom Matthias Stieger zwingend zu einer gelungenen Feier: Feuerzangen-Bowle und prickelnder Champagner. „Aber es kann auch ein guter deutscher Winzersekt sein, mit dem man das neue Jahr begrüßt“, sagt Stieger. Er selbst feiert mit seinen Gästen. Am Silvesterabend steht er in der Küche und bereitet Hummer und Wild zu.

Ein durchaus fragwürdiges Konzept, bei dem die Beteiligten sich selbst anstatt Feuerwerks-Körper abschießen, hält Willichs Blues Brother Jochen Contzen parat: „Zwei Feuerzangen-Bowlen hintereinander. Das haben wir mal gemacht und die Wirkung ziemlich unterschätzt.“ Dass der Uhrzeiger auf Zwölf gesprungen sei, sei da eher zur Nebensache geworden. Auch einen Musiktipp hält Contzen für Mitternacht parat: „Jimi Hendrix, Hey Joe“.

„Jede Menge Käsewürfelchen, viel zu trinken, viele Freunde — dann kann nichts mehr daneben gehen“, sagt die WZ-Volontärin.

Auf einen guten Cuba Libre freut sich Michael Pluschke, Pressesprecher der Stadt Willich. Er mag’s gemeinsam mit der Familie traditionell. „Bevor ich nicht Dinner for One in mindestens sieben Sprachen gesehen habe, gehe ich nicht ins Bett“, sagt der Kempener. Am liebsten sei ihm die englische Variante des Sketchs. „Dafür brauche ich dann auch keine arabischen Untertitel.“

„Meine Lieben brauche ich um mich herum, die Feten-Form ist dann ziemlich egal“, sagt Redakteur Peter Korall. Auf jeden Fall ist ihm an diesem Tag eines besonders wichtig: Es muss ein Fernseher in der Nähe sein. Und als Programm soll 3sat laufen. „Da laufen den ganzen Tag Konzerte“, sagt der Musikfan. Erstmals richtig laut wird es am Nachmittag, wenn erst die Rolling Stones und später ein Tribute-Konzert für Freddy Mercury aus dem Jahr 1992 ausgestrahlt werden. Und eventuell will sich Korall als Abschluss der Nacht um 3.45 Uhr noch REM ansehen.

Eher die gehoben vornehme Variante empfiehlt Michael Bramsiepe, Service-Mitarbeiter beim Lokal In Vino Veritas an den Holterhöfen in Willich: „Man sollte jedes Jahr mit einem Glas Champagner beginnen“, schlägt er vor. Und dazu eine passende Zigarre, etwa eine Cohiba. „Das ist unabhängig vom Geschlecht. Die ist auch für Frauen geeignet“, sagt Bramsiepe.

Für die ökologisch einwandfreie Variante des Bleigießens hat sich WZ-Kollegin Claudia Kook entschieden: „Wir gießen Wachs. Weil Blei ist ja schädlich und es müsste auf den Sondermüll. Aber es kann doch niemand von mir verlangen, dass ich nach „wer-weiß-wo“ fahre, um einen Party-Spaß loszuwerden.

Eine kulinarische Spezialität der ganz besonderen Art wird Catharina Perchthaler, Pressesprecherin der Stadt Tönisvorst, zubereiten: rheinischen Sauerbraten — ohne Fleisch. „Das geht“, versichert sie. Der Braten selbst wird aus einem Getreide-Protein (Seitan) gemacht und dann ganz klassisch in Lorbeer, Zwiebeln, Wacholder und Co. eingelegt. „Die Sauce bekommt man aus Zwiebeln und Reismalz hin. Beide wird püriert und gibt dann die typisch dunkle Sauce“, erklärt Perchthaler. Die Zubereitung dauere Stunden. „Es ist schön, sich dafür Zeit zu nehmen.“

Etwas anders als sonst wird die Silvester-Feier bei Heino Thelen, Vorsitzender des St. Töniser Heimatbundes, ablaufen. Wir feiern seit 42 Jahren gemeinsam mit fünf Familien. Um 18 Uhr geht’s in die Messe, dann gehen wir was essen, dann wird gefeiert.“ Thelen muss für sich persönlich das Programm abspecken. Er hat eine Knieverletzung, die ihn an einen Sessel kettet. „Dadurch werde ich mit den Freunden gemeinsam ins neue Jahr feiern, aber vorab kann ich nichts mitmachen“, bedauert der frühere Schulleiter.

„Ich werde mir für den Silvester-Abend ein paar schöne DVDs besorgen, die ich mit der Familie gucken werde“, sagt WZ-Redakteur Werner Dohmen. Zwar sei er der Feierei nicht abgeneigt, aber der Silvestertag sei dafür nicht geeignet — jedenfalls nicht für ihn. „Die letzte Party am Jahresende habe ich vor 30 Jahren gegeben, ich kann mich nicht wirklich erinnern“, lacht Dohmen.

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