Windkraft und Bildung auf der Piraten-Flagge

Nicht jeder Kandidat der jungen Partei ist mit dem Computer aufgewachsen.

Kreis Viersen. Uwe Butzen präsentiert sich wie ein Hollywood-Pirat: mit Bart und großem Ohrring. Und auch das Klischee des modernen Polit-Seeräubers, des Piraten 2.0 sozusagen, erfüllt er durch seinen Tablet-Computer in den Händen. Doch der Willicher, Jahrgang 1969, betont, dass er „nicht mit Computern aufgewachsen“ sei.

Er sieht sich als „Bindeglied“: zwischen Menschen, die aufgrund ihres niedrigen Alters wie selbstverständlich im Netz surfen, und dem Teil der Gesellschaft, der (noch) nicht so vertraut mit Facebook, Twitter und Co. ist.

Umsonst-Mentalität? Mit diesem Vorwurf gegen seine Partei in Sachen Urheberrechte im Internet will der NRW-Kandidat für den Wahlkreis Viersen I aufräumen: „Wir wollen das Copyright nicht abschaffen.“ Natürlich soll der Künstler auch von seinen Werken profitieren. „Wir wollen als Nutzer aber eine faire Behandlung.“ Auch sonst gibt sich der Pirat, im normalen Leben selbstständiger Glas- und Solaranlagenreiniger, eher als braver Staatsbürger: „Wir sind gesetzestreu und halten uns ans Grundgesetz.“

Ein großes Thema der noch jungen Partei ist die Bildung. Der Kandidat für den zweiten Wahlkreis der Region, der in Grefrath wohnende Sebastian Lambertz, macht das mit folgendem „Statement“ deutlich: „Wissen für ALLE“.

Das bisherige Klassensystem ist nach Ansicht der Kreis-Piraten „weitgehend durch ein Kurssystem zu ersetzen, in dem es Schülern ermöglicht wird, mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten zu lernen“. Bei Bedarf werde nicht die gesamte Klasse wiederholt, sondern lediglich der Kurs nochmals belegt.

Der 36-jährige Unternehmer im Bereich EDV/IT nennt als weiteren Schwerpunkt die erneuerbaren Energien wie Solarenergie und Windkraft: „Gerade in diesem Bereich steckt noch sehr viel Potenzial, mit dem sich viele Probleme in der Energieversorgung lösen lassen“, so Lambertz.

In der Oppositionsrolle fühlen sich die Piraten offenbar sehr wohl: „Wir wollen jetzt erst einmal gar nicht regieren“, sagt Landtagskandidat Uwe Butzen.

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