Willich Zukunft der Kirchen ist gesichert

Die Katholischen Gemeinden in Willich bilden eine gemeinsame finanzielle Rücklage.

Willich: Zukunft der Kirchen ist gesichert
Foto: WZ-Archiv

Willich. Die Vorstände des Katholischen Kirchengemeindeverbandes Willich haben beschlossen, die vier Pfarrkirchen in Zukunft gemeinschaftlich zu erhalten. „Wir bekommen für drei der vier Kirchen auch in Zukunft bei Sanierungsmaßnahmen einen Baukostenzuschuss des Bistums Aachen. Für die Pfarrkirche St. Johannes in Anrath bilden die Kirchengemeinden eine gemeinsam finanzierte Rücklage, die den zukünftig ausbleibenden Zuschuss des Bistums ausgleicht,“ erklärte der Vorsitzende des Kirchengemeindeverbandes Pfarrer Jürgen Lenzen.

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Der Entscheidung war ein längerer Konsultationsprozess vorausgegangen. Der Beschlussvorschlag wurde von einer Arbeitsgruppe erarbeitet, an dem je zwei Vertreter der Kirchenvorstände und des für pastorale Fragen zuständigen Rates der GdG (Gemeinschaft der Gemeinden) beteiligt waren. Die vier Kirchenvorstände stimmten dem Vorschlag zu, der Solidarvertrag wurde nun von allen Gemeinden unterzeichnet.

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„Mir hat dieser Prozess gezeigt, wozu die Menschen, die in den Gremien die Geschicke der GdG und des Kirchengemeindeverbandes lenken, in der Lage sind“, sagt Pfarrer Lenzen. Noch vor eineinhalb Jahren habe er nicht zu hoffen gewagt, dass der Prozess konfliktfrei bewältigt werden kann. „Anders als in anderen ‚Gemeinschaften der Gemeinden’ des Bistums haben wir nun eine einvernehmliche Lösung gefunden, die uns in Zukunft die Erhaltung des Gebäudebestandes und besonders unserer Kirchen ermöglicht. Zugleich werden wir der Forderung des Bistums Aachen gerecht, einen Baubestand vorzuhalten, der dauerhaft finanzierbar ist“, äußerte ein sichtlich zufriedener Pfarrer.

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Im Herbst 2014 waren alle Kirchengemeindeverbände durch die Bistumsleitung aufgefordert worden, sich am Prozess des „Kirchlichen Immobilienmanagements“ (KIM) zu beteiligen. Das Bistum hatte gemeinsam mit den Gemeinden den Instandhaltungsbedarf der gemeindeeigenen Gebäude festgestellt. Mit Blick auf die in Zukunft deutlich zurückgehenden Kirchensteuereinnahmen wurde den GdG auferlegt, 33 Prozent der zu erwartenden Baukostenzuschüsse einzusparen. „Für den KGV Willich betrug dieser Baukostenzuschuss rund 300 000 Euro, von dem 100 000 Euro einzusparen waren“, so der Pfarrer.

Angerechnet wurden die Umbaumaßnahmen in Neersen: St. Maria war verkleinert worden und wurde um das Pfarrzentrum ergänzt, das nun im ehemaligen Hauptschiff untergebracht ist. Auch der Verkauf der Pfarrkirche St. Mariae Rosenkranz in Willich an die Stadt (die dort mittlerweile Flüchtlinge untergebracht hat) wurde berücksichtigt. Folge: Nur noch 74 000 Euro waren beizubringen waren. Formal wurde dem Bistum mitgeteilt, dass nun Sanierungsmaßnahmen an der Pfarrkirche St. Johannes in Zukunft nicht mehr durch Baukostenzuschüsse des Bistums mitfinanziert werden. Nach gemeinschaftlicher Einschätzung ist dort der zu erwartende Sanierungsbedarf am geringsten. „Die vier Kirchengemeinden in Willich zahlen nun jährlich in einen Solidarfonds ein, der den bis dato üblichen Bistumszuschuss ersetzt.“ WD

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