„Wunschzettel“ für 2000 Musikschüler

Fragebogenaktion: Sind die Nachwuchsmusiker zufriedene Kunden der Kreismusikschule?

Kreis Viersen. Sorge ist nicht der Anlass. "Die Befragung steht im Zusammenhang mit der Organisationsentwicklung", sagt Leo Peters, als Schul- und Kulturdezernent des Kreises auch für die Kreismusikschule zuständig. Deren Kunden will man befragen, ob und wie sie zufrieden sind.

Bei der Organisationsentwicklung kommen in einer Arbeitsgruppe sämtliche Kreisbehörden auf den Prüfstand, werden auf Kosten, Struktur und Kundenzufriedenheit abgeklopft. Erste Ergebnisse liegen vor, manche zogen Konsequenzen nach sich.

Im Fall Kreismusikschule ist es das erste Mal, dass die Kundenzufriedenheit per Fragebogen ermittelt werden soll. Alle 2000 Schüler erhalten in diesen Tagen den Bogen von ihren Musiklehrern. Mit zwei Seiten richtet er sich an die Schüler, mit weiteren dreien an die Eltern. Es geht um Erreichbarkeit, Unterrichtsausfall; ob weitere Angebote wie Orchester, Tanz und Theaterprojekte gewünscht sind, die Zufriedenheit mit dem Unterricht und seiner Dauer, sowie um die Räume. Alles anonym.

Besonders beim letzten Punkt, den Räumen, erwartet man Kritik und Verbesserungsvorschläge. "Wir haben 42 Orte, an denen unsere 60 Lehrer unterrichten", sagt der Leiter der Kreismusikschule, Thomas Prager, darunter sind Willich und Tönisvorst. "Dass es da zu Reibungsverlusten kommen kann, ist natürlich."

Zwar kommt mehr als die Hälfte, rund 1000 Schüler, jede Woche nach Viersen "und hat mit den neuen Räumen sicher optimale Bedingungen". Doch allein in Willich wird an zwölf Orten unterrichtet, in Kempen an fünf.

"Mal sehen, welche Konsequenzen wir daraus ziehen", sagt Peters. Denkbar wären zentrale Dependancen, wie in Tönisvorst, wo die Kreismusikschule im Forum Corneliusfeld unterrichtet. "Das kann aber auf keinen Fall für die Früherziehung gelten", schränkt Peters ein. Denn die findet in den Kindergärten statt, und das müsse so bleiben. "Schließlich kann die Teilnahme am Musikunterricht nicht vom Zweitwagen der Mutter abhängen."

Die Fragebogen sollen bis 14.Dezember über die Lehrkräfte zurückgehen. Mit dem Ergebnis der Auswertung rechnet man im Februar. Dann werden zwei Mp3-Player unter den Schülern verlost, sowie drei Gutscheine eines Musikgeschäfts. Ein kleiner Anreiz, denn: "Wir müssen möglichst viele Fragebogen zurückbekommen", so Peters.

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