Tönisvorster Hilfswerk Action Medeor Winterhilfe erreicht Menschen in Odessa

Tönisvorst · Das Vorster Hilfswerk Action Medeor hat Öfen, Medikamente und Nahrungsmittel in die Ukraine geschickt.

  Vater Nicolai und Mutter Jana freuen sich mit ihren Kindern über den neuen Ofen. Markus Bremers von Action Medeor besuchte die junge Familie.

Vater Nicolai und Mutter Jana freuen sich mit ihren Kindern über den neuen Ofen. Markus Bremers von Action Medeor besuchte die junge Familie.

Foto: Action Medeor

(Red) Warme Kleidung, Öfen, Medikamente und Nahrungsmittel – das Tönisvorster Medikamentenhilfswerk Action Medeor arbeitet derzeit auf Hochtouren dafür, dass diese Hilfsgüter bei den Menschen in der Ukraine ankommen, die dringend auf Winterhilfe angewiesen sind. Im Raum Odessa kooperiert Action Medeor dazu mit verschiedenen lokalen Partnern, die die Hilfe direkt zu den Bedürftigen bringen. Jetzt wurde damit begonnen, warme Winterkleidung auszugeben und 100 Haushalte mit Öfen zu versorgen. Die Öfen werden in der Ukraine produziert und direkt an bedürftige Familien ausgeliefert. Viele von ihnen mussten ihre Häuser in den umkämpften Gebieten im Osten des Landes verlassen und leben nun als Geflüchtete in den Dörfern rund um Odessa.

Markus Bremers, Pressesprecher von Action Medeor, war vor Ort, um sich von den Zuständen und den Hilfsmaßnahmen ein Bild zu machen. „Ich habe etwa mit Nikolai und Jana gesprochen, zwei jungen Eltern, die mit ihrem Kind aus der Stadt Bachmut geflohen sind, auf ihrer Flucht beschossen wurden und ihr zweites Kind vor einem Monat mitten im Krieg geboren haben“, berichtet Bremers. Die junge Familie lebe jetzt in einem baufälligen Haus, das zuvor zehn Jahre leer stand und in dem es keine Heizung und kein fließendes Wasser gibt. „Wenn wir diesen Menschen wenigstens ein warmes Zuhause bieten können, hat sich unser Engagement schon gelohnt“, so Bremers. Mit seinen Partnern hat Action Medeor auch damit begonnen, Wohnraum für geflüchtete Familien instand zu setzen, öffentliche Räume zum Aufwärmen zu installieren, Lebensmittel zu verteilen und die medizinische Versorgung zu sichern. In Odessa geschieht dies bereits seit April durch eine Sozialapotheke, die Medikamente an bedürftige Familien ausgibt. Demnächst soll dieses Prinzip auch auf die ländlichen Regionen im Raum Odessa ausgeweitet werden, die mit einer mobilen Apotheke erreicht werden sollen. Für viele Menschen in den Dörfern ist dies die einzige Möglichkeit, eine ortsnahe medizinische Versorgung zu erlangen. Die Projekte und die aktuelle Winterhilfe in der Region Odessa finden zusätzlich zu der Medikamentenhilfe von Action Medeor statt. Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine hat Action Medeor medizinische Hilfsgüter in mehr als 170 Hilfslieferungen mit einem Gewicht von rund 420 Tonnen und einem Gesamtwert von mehr als 7,5 Millionen Euro auf den Weg in die Ukraine gebracht. Über verschiedene Wege erreichten die Hilfslieferungen alle Regionen der Ukraine, darunter auch die umkämpften Gebiete rund um Cherson, Mykolaiev, Saporischschja oder Charkiv. Wer die Arbeit von Action Medeor unterstützen möchte, kann dies mit einer Spende tun, online unter:

(RP)
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