Autorin und Transfrau Vera Nentwich talkt in einem österreichischen Fernseh-Format Willicherin im österreichischen TV

Willich · Bestimmt eine Spam-Mail, habe sie sich gedacht. Dann habe sie die E-Mail aber doch geöffnet. Und siehe da: Es war eine Einladung zu einer Sendung im österreichischen Fernsehen, die sich beim Anruf unter der angegebenen Telefonnummer nicht als Fake erwies.

 Vera Nentwich (l.) mit Moderatorin Barbara Karlich.

Vera Nentwich (l.) mit Moderatorin Barbara Karlich.

Foto: Vera Nentwich

Und so wird die Willicher Autorin Vera Nentwich am Montag, 6. Juli, in einer Aufzeichnung der Barbara-Karlich-Show zu sehen sein.

Die Redakteurin am anderen Ende des Telefons habe ihr berichtet, dass sie im Internet auf Nentwichs Aktivitäten als Autorin und Kabarettistin gestoßen sei und sie gerne zu einer Ausgabe der Show als Gast einladen wollte. „Ich hatte noch nie etwas von dieser Sendung gehört“, sagt Nentwich. Auch der Begriff Nachmittags-Talk-Show habe sie misstrauisch gemacht: „Ich dachte dabei an die Schrei- und Krawallformate, die es in den 90er Jahren häufig gab. Doch meine Recherche ergab, dass es sich bei der Barbara-Karlich-Show um ein seriöses Format handelt, das zu den erfolgreichsten des ORF gehört.“ Seit 20 Jahren lädt Moderatorin Karlich Menschen mit besonderen Geschichten in ihre Sendung ein und erreicht damit bis zu 30 Prozent Marktanteil.

Und was ist die besondere Geschichte der Willicherin? „Ich bezeichne mich gerne als Frau mit männlichen Migrationshintergrund“, sagt die 1959 geborene Nentwich im WZ-Gespräch. „Ich bin eine Transfrau, seit 25 Jahren und lebe ganz normal.“ Dennoch bliebe bei manchen ein Fragezeichen, weshalb sie sich beispielsweise in ihren Kabarettprogrammen gerne mit einem Menschen vergleicht, der seit drei Generationen in Deutschland lebt, aber immer noch gelobt wird, weil er die Sprache so gut spricht. Das Thema aufgegriffen habe sie auch in ihrem Buch „Wunschleben“.

Die TV-Sendung wurde im Dezember aufgenommen und sollte im April gesendet werden. Der Termin habe sich jedoch wegen der Coronakrise verschoben. Nun erfolgt die Ausstrahlung am kommenden Montag um 16 Uhr.

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