Willicher Stadtgeschichte (3): Am Ausgang des Mittelalters: Anrath wird Gewerbeort Vor 600 Jahren: Marktrecht für Anrath

Anrath. · Von den vier Willicher Altgemeinden ist Willich die älteste, sie blieb aber ländlich geprägt, wohingegen Anrath im Mittelalter zur Hälfte aus Gewerbetreibenden bestand, weshalb es am 25. November 1414 von König Siegmund das Marktrecht bekam. Das hat die Entwicklung des Ortes nachhaltig bestimmt.

 Von den vier Willicher Stadtteilen hatte Anrath früh am ehesten stadtähnlichen Charakter. Hier ein Bild vom Ortszentrum um 1900.

Von den vier Willicher Stadtteilen hatte Anrath früh am ehesten stadtähnlichen Charakter. Hier ein Bild vom Ortszentrum um 1900.

Foto: Repro: Stadtarchiv Willich

Sonntag, 25. November 1414. Vor zwölf Tagen ist der deutsche König Siegmund von Luxemburg, von seiner Krönung in der Aachener Pfalzkapelle kommend, in der Reichsstadt Köln eingetroffen. Der König ist am unteren Rhein! Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer. Von überall kommen sie nun herbei, die großen und die kleinen Herren, die Abgesandten der Städte und Klöster, um von der frisch gekrönten Majestät eine Gnade zu erbitten. Auch von Burg Neersen ist ein Bote angereist, einen Brief in der Satteltasche. Siegmund lässt ihn sich vorlesen – nickt und weist seinen Kanzler an, eine Urkunde zu entwerfen. Die gewährt den Einwohnern des Dörfchens Anrath das Recht auf einen Wochen- und Jahrmarkt.