Willich: Viel Zeit für Experimente in der Kolpingschule

Eltern und Kinder haben gestern an den 52 Stationen der „Miniphänomenta“ Spaß gehabt und einiges gelernt.

Willich. "Mama, komm, ich will dir was zeigen." Der siebenjährige Julian zupft aufgeregt am Jackenärmel seiner Mutter. Claudia Haas, die gerade das Pendel über der Sandfläche beobachtet, das Tochter Carlotta (4 Jahre) in Gang gesetzt hat, lässt sich mitziehen.

Das, was Julian ihr zeigen möchte, besteht aus langen Schläuchen, zwei Trichtern und windet sich die Treppe im Flur der Kolpingschule hinauf: Ein Sprechgerät der etwas anderen Art. Aber es funktioniert, wie Julian an einem Ende der Leitung und seine Mutter am anderen Ende ausprobieren.

Überhaupt ist heute Experimentieren angesagt. An 52 Stationen, verteilt über das gesamte Schulgebäude, können Kinder und Eltern staunen, wobei in diesem Fall die Eltern mehr überrascht sind. Seit einer Woche steht die "Miniphänomenta" in der Grundschule.

Genau in der Halbzeit der Ausstellung waren am Freitag die Eltern für zwei Stunden zu einem Schautag eingeladen. Und so manche Station gab ihnen Rätsel auf, denn Erklärungen zu den Experimenten gibt es nicht.

"Davon haben wir mit Absicht Abstand genommen. Betrachter sollen sich mit der Station auseinandersetzen und experimentieren", erklärt Lehrerin Sabine Herrmann, die mit Kollegin Maike Rosenbrock die "Miniphänomenta" an die Schule geholt hat.

Bianca Schiff steht ein wenig ratlos vor zwei drehenden Scheiben, die mittels Stab in einem Abstand von 30 Zentimeter aneinander befestigt sind. "Sie müssen von der linken Seite durchschauen", kommt der Tipp von Schulleiter Georg Pohl. Ergebnis: Man sieht einen kleinen Film.

Das schwebende Brett, die Tatsache, das Bleistiftstriche Energie weiterleiten, der sich frei in der Luft befindende Luftballon, optische Täuschungen - manches erklärt sich schnell, anderes sorgt für Stirnrunzeln und längere Überlegungen. Der Spaß kommt dabei nicht zu kurz.

Das können Alexander Schwikhard und Kevin (6 Jahre) bestätigen. Vater und Sohn blasen voller Begeisterung in die "Alphörner" und erzeugen verschiedene Töne.

Das ist möglich, weil die Kunststoffröhren alle unterschiedlich lang sind. Für die Eltern hat das Experimentieren aber nach zwei Stunden ein Ende gefunden. Die Schüler können sich noch eine Woche an der Ausstellung erfreuen.

Und wenn alles klappt, dann besitzt die Kolpingschule demnächst sogar eigene Experimentierstationen. "Wir streben an, die Experimente nachzubauen", verrät Pohl.

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