Willich: Viel Platz für die Sonne

Im Gewerbegebiet Münchheide soll ein Solarpark entstehen. Der Baubeginn ist für März geplant.

Willich. Das Jahr 2010 fängt für die Willicher Wirtschaftsförderung gut an: Im März sollen die Bauarbeiten für den "Intrasolar Energie-Park" im Gewerbegebiet Münchheide IV beginnen. Eine Investorengruppe aus Mönchengladbach kauft dazu ein etwa 10.000 Quadratmeter großes Gründstück im Dreieck zwischen Karl-Arnold-Straße, L26n und Charles-Wilp-Straße. Hier soll ein Innovations- und Dienstleistungszentrum rund um das Thema "Erneuerbare Energien" entstehen.

Der Kaufvertrag ist zwar noch nicht unterschrieben. Aber für Götz Freyberg, Geschäftsführer der Firma Intrasolar, ist das reine Formsache: "Wenn Weihnachten nicht dazwischen gekommen wäre, hätten wir das schon erledigt."

Das Projekt entwickelt er gemeinsam mit dem Architekten Tom Bolzen (Büro Bolzen, Mehring & Partner) und dem Bauunternehmer Ernst Kreuder. Freyberg und sein Partner Sia Honarvar haben dabei ein ganz besonderes Interesse an einer erfolgreichen Umsetzung: Nach Fertigstellung wollen sie selbst mit ihrem Unternehmen von Gladbach in den Willicher Neubau ziehen.

Der wird schon durch seine Architektur als Vorzeigeobjekt in Sachen Solarenergie zu erkennen sein. Auf der Immobilienmesse Expo-Real in München wurde der von Tom Bolzen entwickelte Prototyp im Vorjahr erstmals vorgestellt.

"Der Star dabei ist das riesige Pultdach, das mit einer Neigung von 15 Grad nach Süden ausgerichtet ist, um so viel Sonne wie möglich einzufangen", erläutert Bolzen.

140 Meter lang und maximal 14 Meter hoch ist das Gebäude, was eine Dachfläche von 5000 Quadratmeter ergibt. Dank besonders leistungsstarker amerikanischer Photovoltaik-Module könne eine Anlage-Leistung von 810 Kilowatt Peak erzielt werden, sagt Sia Honarvar.

Die Jahresleistung von 800.000 Kilowattstunden Solarstrom reiche aus, um etwa 230 Haushalte mit Strom zu versorgen, ergänzt Freyberg. Und betont: "Das ist die größte Anlage ihrer Art in ganz Deutschland - und in Bezug auf die Fläche eine der leistungsstärksten der Welt."

Was sich für die Investoren auch in Euro auszahlt: Allein durch die die Einspeise-Erlöse für den Solarstrom seien 50 Prozent der Mieteinnahmen gesichert.

Für den Standort Willich entscheidend waren das perfekt passende Grundstück und die Nähe zu den potenziellen Kunden in Münchheide sowie im Stahlwerk Becker. Nicht zuletzt werden für den Neubau die günstigen Willicher Bedingungen für den Einsatz von Geothermie genutzt. Tom Bolzen spricht deshalb auch von einem "Green Building", das hier verwirklicht werde.

Wegbereiter für die Umsetzung der Pläne in Willich waren die Wirtschaftsförderung um Andrea Ritter sowie das Technische Dezernat, wie Kämmerer Willy Kerbusch gestern hervorhob: "Da ist schnell und gut gearbeitet worden."

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