Willich/Tönisvorst: Von Jecken und großen Hügeln

Die närrische Session wirkt immer noch nach. Aber es tun sich auch sonst ganz bemerkenswerte Dinge.

Willich/Tönisvorst. Zum Abschluss der Karnevals-Session 2009/2010, in der das Kinderprinzenpaar Jan I. und Nina I. die Tönisvorster hervorragend unterhalten hatten, bedankte sich die Junge Union Tönisvorst für ihre geleistete Arbeit. Sie luden die kleinen Tollitäten und ihre Adjutantin Sarah Schröder zum Tourneeauftakt der Humanoid Europa Tour 2010 von Tokio Hotel in Oberhausen ein. Während Nina I. und Sarah alle Lieder mitsingen konnten und von Tokio Hotel völlig begeistert waren, haben Jan I. besonders das Showprogramm, die Technik und die Spezialeffekte gefallen.

Karneval ist vorbei, die Nachwirkungen dauern an. Nach wie vor denkt die Tönisvorster CDU darüber nach, ob man am Brauchtum sparen könnte - nachzulesen auf der Homepage. Dort ist unter anderem von Kosten die Rede, die durch die Umlegung des Öffentlichen Personennahverkehrs entstehen. Oder durch die Straßenreinigung. Das hat SPD-Mann Hans Joachim Kremser, der auch beim Karnevals-Komitee mitmischt, nicht ruhen lassen. Es entstünden keine Kosten. "Ich bitte Sie, keine Unwahrheiten zu verbreiten und diesen Sachverhalt auf der CDU Tönisvorst Internetseite richtig zu stellen", fordert er die Union auf. Vor ein paar Wochen habe die CDU im Übrigen der Gebührensatzung der Straßenreinigung inklusive der Kosten der Karnevalszüge ebenfalls zugestimmt.

Er wollte sich ganz ins Private zurückziehen, man lässt ihn nicht. Der frühere Tönisvorster Bürgermeister Albert Schwarz macht noch richtig Karriere: Jetzt wurde er zum Kassenprüfer bei der Artilleriegruppe St.Tönis gewählt. Wenn das nicht ein steiler Sprung die Treppe hoch ist. Obwohl: Dort ist er bereits Ehrenmarschall. Wie sagte schon weiland Trude Herr: "Niemals geht man so ganz."

Haben Sie auch schon mal bemerkt, dass hinter den E-Mails, die Sie schreiben, Werbung Ihres Anbieters hängt? Oder eines Werbepartners Ihres Anbieters? Das ist normalerweise nichts Schlimmes, kann aber auch schon mal unfreiwillig komisch oder gar ärgerlich wirken. Wie vergangene Woche. Da schickt ein Leser eine Stellungnahme zu der Kontroverse um den St. Töniser Pfarrer Klaus Stephan Gerndt. Ernstes Thema, seriöser Hintergrund, keine Frage. Dann kommt das Ende der Mail und die Werbung. Und die preist "Tolle Decolletés oder scharfe Dessous" an. Das will nun überhaupt nicht zum Thema passen.

Weihnachten ist endlich vorbei. Das ist keine Neuigkeit, so kurz vor Ostern, werden Sie sagen - und haben im Prinzip auch Recht. Doch kürzlich konnten wir an dieser Stelle noch melden, dass an einer Hausfassade in Anrath immer noch ein weihnachtlicher Stern aufgehängt ist. Damit ist es jetzt aber vorbei: Wie ein Leser beobachtet hat, wurde besagter Stern abgehängt - der Osterhase kann kommen.

Jetzt müssen wir ein Lob aussprechen. An unsere Leser. Dieses geht diesmal ganz speziell an den St. Töniser Rolf Giesen. Vergangene Woche, als der Sturm so heftig tobte, dachte der Mann an seine Zeitung. Und griff zur Kamera. Drückte bei mehreren Motiven ab und schickte das Bild an die Redaktion. "Chapeau, Rolf Giesen", sagt der Stadtflüsterer.

Waren das Zeiten, als in Vorst noch der rote Teppich ausgerollt wurde, sprich: als dort noch das jährliche Filmfest im Haus Vorst stattfand. Um ehrlich zu sein: Der geneigte Vorster dürfte den Event überhaupt nicht registriert haben. Weswegen er - vielleicht bis auf die Wirtin im Haus Vorst - auch die Änderung nicht bemerken wird: Das Filmfest zieht weg. Nach Jahren in Vorst wird es ab anno 2010 in Mönchengladbach abgehalten.

Der größte Maulwurfshügel der Stadt Willich ist im Moment in Neersen zu bestaunen. Und das Tier, das ihn aufgeworfen hat, muss schon gewaltig groß sein: Haushoch ragt besagter Haufen zwischen Minoritenplatz und Rothweg in die Höhe. Es handelt sich um den Aushub der Baustelle für den benachbarten Kaisers’s-Markt.

"Jesus liebt Dich!" "Das ist erfreulich", möchte der Stadtflüsterer ganz ohne Ironie antworten. Seit geraumer Zeit steht immer dienstags auf dem Rathausplatz in St.Tönis ein Herr mit einem Zelt und verkündet genau diese Botschaft. "Ich bin nicht von den Zeugen Jehovas", sagt er immer ganz freundlich, wenn er gefragt wird. Und verteilt dabei bereitwillig Prospekte oder auch fromme Bücher. Ist kostenlos, der Mann will auch keine Adresse oder sonst was. Deshalb der Tipp: Wenn Sie ein wenig Zeit haben, reden Sie mit ihm. Er beißt nicht mal.

Haben Sie gedacht, dieses Stadtgeflüster käme ohne die Rubrik "Kurz berichtigt" aus? Fast, um ein Haar hätte die Redaktion die vergangene Woche inhaltlich fehlerfrei gestalten können. Und dann erschien am Freitag ein Artikel über die Karnevalsprämierung in Tönisvorst. Und da stand drin, dass das Tönisvorster Karnevalskomitee zur Zugprämierung eingeladen hatte. Was natürlich Quatsch ist. Das war der Förderverein der Ex-Prinzen - ein völlig anderer Club. Und: Die Tickets für den karnevalistischen Frühschoppen am 23. Januar 2011 im Marienheim kann man nicht kaufen, sondern nur reservieren.

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