Willich/Tönisvorst: Seltene Gänse und Grusel-Bilder

Was sich so alles in alten Gewölben findet. Und: Warum es keinen „Erdbeerkrieg“ gibt.

Willich/Tönisvorst. Das ist eine Premiere: Erstmals brütete ein Kanadisches Weißwangen-Gänsepaar in St.Tönis am ehemaligen Baggerloch an der Viersener Straße. Nun zeigen sich die überaus scheuen Eltern mit dem sechsköpfigen Nachwuchs auf der Seenfläche. Nur mit einem starken Teleobjektiv kann man die Wassertiere auf den Chip bannen. Betreut wird das Gewässer durch den Angelverein.

Ein Skelett ist in den alten Kellern der Halle 22 noch nicht gefunden worden. Doch auch so ist eine Expedition durch das 100 Jahre alte Gemäuer spannend genug. Das hat auch Edith Gribs-Lintner, Inhaberin des Fitnessstudios, erfahren, als sie jetzt einen Kellerausbau vorbereitete. In den riesigen Räume unter der Sporthalle gibt es dunkle Gänge, die früher angeblich bis ins Stahlwerk nach Krefeld führten. Es gibt einen geheimnisvollen, völlig schwarzen Raum, dessen Tür-Innenseite aber knallrot gestrichenen ist. Und es gibt unzählige Wand-Malereien, die wohl in der Zeit der britischen Nutzung des Stahlwerks angefertigt wurden.

Wer hätte das gedacht? Der Willicher Bauhof zieht um, und zwar in den Fringshof am Rande von Münchheide. Der alte Reiterhof ist bekanntlich das Gebäude, das die städtische Grundstücksgesellschaft für viel Geld auf den energetisch neuesten Stand gebracht hat. Photovoltaik und Geothermie - sind die Zauberworte. Das bringt uns zu den Fragen: Müssen neue Verkehrsschilder auf einem im Winter vorgeheizten Fußboden gelagert werden? Braucht Streusalz im Sommer Kühlung? Denn an Interessenten für das Gebäude hat ja offenbar nicht gemangelt. War zumindest offiziell zu hören.

Der Hagel hatte im vorigen Jahr die Erdbeeren recht teuer werden lassen. Überall wurden z.B. in St. Tönis Erdbeeren an plötzlich auftauchenden Verkaufsständen feilgeboten, zu recht unterschiedlichen Preisen. Zeitweise wurde die Schale für unter einen Euro angeboten, das böse Wort vom "Erdbeerkrieg" machte schon die Runde. Davon kann in diesem Jahr gottseidank keine Rede sein. Aber Marktbeschicker Thees aus Clörath steht wieder auf dem Neuen Markt und freut sich über regen Zuspruch.

Die Stadt soll noch schöner werden. Alljährlich lässt die Stadtverwaltung das Alte Rathaus an der Hochstraße mit wunderschön anzuschauenden roten Geranien schmücken. Und da wollte auch der St. Töniser Werbering nicht zurückstehen. An zahlreichen Straßenlaternen wurden Blumenampeln aufgehängt. Doch die Blumen müssen regelmäßig gegossen und betreut werden. Weshalb jede einen Paten hat, der die Pflege übernimmt. Wie das geht, entdeckte der Stadtflüsterer vor dem Lederwarengeschäft von Hans-Josef Osterath. Geschickt baute er die Leiter neben der Laterne auf, kletterte mit der Gießkanne hoch und wässerte die Geranien.

Wir kommen jetzt langsam in dies Abteilung "Tipps, wie man sie unbedingt braucht". Da ging doch die Barmer Ersatzkasse letzte Woche der Frage nach, wie man sich vor Durchfall schützt. Und empfahl Urlaubern unter anderem, alles Wasser abzukochen. Auch das, aus dem man später dann die Eiswürfel für den kalten Longdrink oder die Soda macht. Jetzt ist ja noch vorstellbar, dass man mit einem Tauchsieder oder einem Wasserkocher ausgerüstet ist. Aber glauben die Herrschaften bei der Kasse allen Ernstes, dass ihre Kunden eine Eismaschine mitnehmen, damit sie das einmal erhitzte Wasser wieder in den Hartzustand versetzen?

Erinnern Sie sich an die heftigen Diskussionen um die Proben für die Schlossfestspiele? Da werde an dem Kaiser’s Markt direkt gegenüber gebaut und bei dem Lärm könne man nicht ernsthaft üben, hieß es. Weshalb ja bekanntlich ein Ausweichquartier gesucht wurde - nämlich die Vinhoven-Halle. Die dann aber wegen eines Wasserschadens nicht gebraucht werden konnte. Was aber auch nichts machte. Die Tiefbauarbeiten wurden zeitig fertig, es kann ganz regulär geprobt werden. Herrlich.

Da war das schon alles so schön vorbereitet zum Niederrheinischen Radwandertag in St. Tönis. Es gab Erfrischungen und gute Worte. Was es ziemlich schnell nicht mehr gab: Anmeldeformulare für die Radler. Die waren ausgegangen und der Versuch, welche zu organisieren, klappte auch nicht so richtig. Was allerdings nicht so schlimm war, weil auch flugs zu Formularen umgearbeitete Zettel Anerkennung fanden.

Ein wenig sah das schon aus wie auf einer Veranstaltung der SPD. Dabei reden wir gerade über das Sommerfest des Tönisvorster Karnevals Komitees. Da blickten gleich drei Sozialdemokraten - Uwe Leuchtenberg, Rolf Köster und Hans Schönen - von Wahlplakaten aufs Feiervolk. Und in letzterem befanden sich noch viel mehr Sozen. Allerdings, und dies sei hier der Vollständigkeit halber erwähnt - es waren auch Vertreter von UWT (Paul Lambertz) und GUT (Daniel Ponten) da. Nur einer fehlte: Prinz Lothar mit ihrer Lieblichkeit Jessica. Ob ihn keiner eingeladen hatte? Wahrscheinlich haben sie ja auch andere Probleme derzeit.

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