Corona-Folgen Mitglieder bleiben ihren Vereinen treu

Tönisvorst/Willich · Trotz gelockerter Coronaschutzverordnung sind die Sportvereine in Willich und Tönisvorst vorsichtig und achten auf die Hygienekonzepte.

 Das Schwimmen im H2Oh ist derzeit nicht möglich. Das bereitet den Vereinen große Sorgen.

Das Schwimmen im H2Oh ist derzeit nicht möglich. Das bereitet den Vereinen große Sorgen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Die Lockerungen der Corona-Schutzmaßnahmen für die Sportvereine schreiten voran. Trotzdem herrscht bei den Vereinen in Willich und Tönisvorst noch eine zurückhaltende Stimmung. Man sei mit „angezogener Handbremse“ unterwegs, sagt zum Beispiel Heinz-Gerd Stroecks, Finanzwart beim Spielverein St. Tönis. Nach wie vor achte man stark auf das Hygienekonzept mit Abstands- und Reinigungsmaßnahmen. Auch die Dokumentationspflicht ist ein wichtiges Thema.

Normalerweise ruht in den Sommerferien der Trainingsbetrieb bei vielen Vereinen. Doch in Corona-Zeiten ist auch das nicht normal. Vielerorts kann zurzeit gekickt, gespielt oder gelaufen werden. „Wir haben die coronabedingte Schließungszeit genutzt, um unsere Plätze zu sanieren. Eine Arbeit, die wir sonst in den Sommerferien gemacht hätten“, erklärt Heinz-Gerd Stroecks für den SV St. Tönis. Daher ständen die Plätze nun für die Fußballer zur Verfügung.

In Tönisvorster Hallen wird
auch in den Ferien trainiert

Auch die Hallen können die Vereine in Tönisvorst in den Sommerferien nutzen. Zu schnell will DJK Teutonia St. Tönis aber nicht die Sicherheitsmaßnahmen über Bord werfen, so der 1. Vorsitzende Stefan Meuser. Die Sportler waren froh, endlich wieder aktiv werden zu können. Besonders die große Badminton-Abteilung hatte es mit hohen Auflagen zu tun. Aber man halte nach wie vor den Infektionsschutz hoch. „Wir wollen ja alle gesund bleiben.“

Christian Hülsemann von der Turnerschaft St. Tönis lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt Tönisvorst, die so viele Hallenzeiten wie möglich zur Verfügung stellt und von Anfang an gut über alle Neuigkeiten informiert habe. Die Resonanz bei den Sportlern sei zurzeit noch zurückhaltend. Besonders Menschen der Risikogruppe seien noch vorsichtig bei Kontakten.

Mit viel Sport im Freien bei Leichtathletik, Fitness, Walking und Gymnastik für Jugend und Erwachsene waren der Turnverein Anrath und der Neersener Turnerbund wieder in den Trainingsbetrieb gestartet. Freddy Krüger, Vorsitzender beider Vereine, hofft, dass nach den Sommerferien für die Kinder wieder Sport im gewohnten Umfang stattfinden kann. Ob das auch so möglich sein wird, bleibe aber abzuwarten. Dabei müsse man auch an die ehrenamtlichen Übungsleiter denken, die ja teils zur Risikogruppe gehören. Von den meisten Mitgliedern erhalte man viel Verständnis. „Aber es gibt solche und solche“, so Krüger.

Austritte wegen
Corona  gab es nicht

Von coronabedingten Austritten oder auch Beitragsrückforderungen wusste keiner der befragten Sportvereine zu berichten. Es habe nur die üblichen Austritte gegeben; mit dem eingestellten Trainingsbetrieb hatten diese aber nichts zu tun, heißt es unisono. Christian Hülsemann freut sich über die große Loyalität und das Verständnis, das die Mitglieder ihrem Verein entgegengebracht haben. Da herrsche schon der Gedanke, den Verein auch durch die Krise mittragen zu wollen. Hülsemann hatte sich auch über das Einkaufsangebot von Jugendlichen für ältere Vereinsmitglieder gefreut. Es sei schön, dass der Verein zusammensteht.

Einnahmeverluste sorgen
dennoch für Probleme

Doch mit Einnahmenverlusten haben auch einige Vereine zu kämpfen gehabt. Bei Turnerschaft und SV St. Tönis bedeuten die Absage von Veranstaltungen und Festen in den Vereinsräumen Einnahmeverluste. „Gleichzeitig sind bei uns auch Kosten weggefallen, weil die Trainer sofort von sich aus gesagt haben, wir verzichten auf die Übungsleiterhonorare, solange kein Training stattfindet“, so Christian Hülsemann. Er lobt auch die Förderung, die das Land Vereinen schnell gewährt hat.

Gleichzeitig bleibt aber auch die Sorge, dass gerade die jungen Sportler abhandenkommen, wenn das regelmäßige Training so lange ausfällt. Gerne würde die Turnerschaft St. Tönis nach den Sommerferien auch für die Kinder wieder den Betrieb aufnehmen. Doch die Entwicklungen der nächsten Wochen bleiben da noch abzuwarten.

„Sorgenkind“ ist bei Teutonia St. Tönis die Schwimmabteilung. Weil das Schwimmbad H2Oh geschlossen bleibt, kann dort zurzeit auch noch kein Training stattfinden. Bisher habe man auch noch kein Signal bekommen, wann das wieder möglich sein könnte.

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