Willich/ Tönisvorst - Geflüster: Euro-Zeichen auf dem Ärmel

Ein ungewöhnliches Symbol hat der Anrather Dieter Breuer auf der Uniform. Und in Willich gibt es noch den Stadtdirektor.

Willich/ Tönisvorst. Kassierer sind in den Vereinen wichtige Leute. Einen solchen hat natürlich auch die Anrather Feuerwehr. Dabei handelt es sich um Dieter Breuer.

Und der hat sich ein besonderes Erkennungszeichen zugelegt: Auf seiner schmucken Uniform hat er sich das Euro-Symbol aufnähen lassen. "Der Chef hat nichts dagegen gehabt", lacht Breuer. Und: Wenn mancher Kamerad auf das Abzeichen guckt, wird ihm vielleicht in diesem Augenblick klar, ob er vielleicht noch seinen Beitrag bezahlen muss.

Haben Sie auch schon den Krimi "Gegen jede Regel" des St.Tönisers Sebastian Stammsen gelesen? Der Stadtflüsterer hat es - schon bis zum Ende. Und er hat sich gefreut, dass die WZ vorkommt - auf Seite 320.

Ein Redakteur ist sogar namentlich genannt: Paul Rauschers. Was den Stadtflüsterer dazu bewegt, zu mutmaßen, welche reale Person denn Vorlage für die erfundene Person ist. Vielleicht haben die Leser des Stadtgeflüsters ja einen begründeten Verdacht.

Nein, der Stadtflüsterer weiß nicht, nach welchen Vorgaben Überwege für Sehbehinderte gebaut werden sollen. Aber der kürzlich an der Ecke Niedertorstraße/Gelderner Straße/Schulstraße/Hochstraße in St.Tönis geschaffene Überweg wirft doch einige Fragen auf. Denn Sehende fragen sich, warum ein solcher Überweg genau vor einer Wand enden muss.

Gelegentlich war an dieser Stelle die Rede davon, wie die benachbarte Seidenstadt Krefeld mit den Besuchern von außen umgeht, besonders wenn diese mit dem Auto kommen. Dafür werden sie nämlich bestraft, so scheint’s. Das hat sich nicht geändert, sondern eher verschlimmert.

Wenn Sie beispielsweise von St. Tönis über die St. Anton-Straße einfahren, gleicht das einem Abenteuer, böse Zungen sprechen gar von einem Erlebnispark. Wenn gerade mal keine Baustelle seitlich eingebaut ist, wartet die Straßenbahn auf Sie, garantiert. Oder Sie sind am Siemensweg in der Nähe des früheren Werks von Messer Griesheim unterwegs.

Da ist mal Baustelle, dann mal wieder keine, dann ist genau dieselbe Straße wieder aufgerissen. Wenn Sie das stört, können Sie’s der Stadt schreiben: Das Krisenmanagement ist zu erreichen unter Telefon: 02151/ 1400 - verlangen Sie das Tiefbauamt.

Das war irgendwann letzte Woche, als die Tönisvorster Kämmerin Nicole Waßen am Nachmittag für niemanden zu erreichen war. Das hatte seinen Grund: Frau Waßen hatte Geburtstag und durfte deswegen einen halben Tag frei machen.

Jetzt fragt der Stadtflüsterer - ganz Gentleman - nicht, wie alt sie geworden ist. Er gratuliert vielmehr ganz herzlich. Das hat er schon früher am gleichen Tag immer getan. Als nämlich Nicole Waßens Vorgänger Hans-Gerd Peters Geburtstag hatte. Am gleichen Tag - es gibt doch tatsächlich lästernde Zungen, die behaupten, das sei eine Einstellungsvoraussetzung für die Tönisvorster Kassenwarte.

Wenn’s um Geld geht, kann man sich nicht nur Freunde machen. So sind im Moment vielfach die ehrenamtlichen Sammler fürs St. Martinsfest unterwegs. Sie bitten an den Haustüren um eine materielle Unterstützung, da nur so die Tüten mit Weckmännern und Süßigkeiten für die Kinder und Senioren gefüllt werden können.

Im Gespräch mit dem Stadtflüsterer kritisierte eine Schiefbahnerin allerdings vor Tagen, dass die Sammler auch mehrfach nachhaken, wenn sie beim ersten Mal niemanden angetroffen haben. "Ich gebe gerne, aber davon fühle ich mich unter Druck gesetzt", kritisiert die Frau.

Keinen Druck macht sich offenbar die Willicher Stadtverwaltung, wenn es um die Erneuerung alter Hinweisschilder geht. Da fiel doch vor Tagen einem Besucher des Friedhofs in Neersen auf, dass am Eingang Kirchhofstraße die Erläuterung der Friedhofsordnung mit "Der Stadtdirektor" unterzeichnet ist.

Der letzte Stadtdirektor von Willich war Dieter Hehnen und der ist schon seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr im Amt. Die hauptamtlichen Bürgermeister Lukas Siebenkotten und Josef Heyes haben als seine Nachfolger bislang offenkundig keine Spuren hinterlassen - zumindest nicht auf den Schildern.

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