Willich/ Tönisvorst: Ein Händedruck vom „Boss“

Prominente Männer sind dem „Flüsterer“ begegnet. Bei einer Radtour sind ihm zudem Schilder und Plakate aufgefallen.

Willich/ Tönisvorst. Zunächst ein Hinweis in eigener Sache: Wenn Sie in dieser Woche WZ-Mitarbeiter Guido Beckers begegnen, denke Sie nicht, er würde Ihnen den Stinkefinger zeigen. Nein, der Mann hält nur seine Hand hoch. Um sie zu schützen. Mit der hat er unlängst bei einem Konzert in München die Hand von "Boss" Bruce Springsteen geschüttelt.

Schweiß vom Meister persönlich. Nun ist Guido Beckers nicht der Typ, der seine Hand nicht mehr waschen würde. Aber schonen will er sie. "Es war ein erhebendes Gefühlt", sagt er - und hat dabei den ehrfürchtigen Gesichtsausdruck des treuen Fans.

Christoph Sattler, Künstler aus St. Tönis, liebt die morgendliche Zeitungslektüre. Und besonders gern sieht er dabei die Bilder unseres Fotografen Friedhelm Reimann. Jüngst hat ihn allerdings ein Foto vom Straßenwahlkampf in St. Tönis ins Grübeln gebracht. Darauf waren nämlich Wahlplakate diverser Parteien gleich neben der Ankündigung eines Trödelmarktes zu sehen.

"Nicht immer äußert Herr Reimann seine Sicht der politischen Gegenwart so deutlich", hält Christoph Sattler fest. Und will wissen: "Ist das eine allgemeine Äußerung oder sind die sichtbaren Personen selbst angesprochen?" Auf jeden Fall gratuliert er Friedhelm Reimann zu der gelungenen Zusammenstellung.

Dass ihr Beruf ihr am Herzen liegt, wird bei Iris Beatriz Beerstecher, Maskenbildnerin bei den Neersener Festspielen, schnell klar. Da ist es nur verständlich, dass sie in ihrer Maske den Schrank mit Vorher-Nachher-Fotos zugepflastert hat. Bilder, auf denen zum Beispiel links die Unke, rechts die schöne Fee zu sehen ist. Zwischendrin macht uns ein Bild stutzig: Vorher Brad Pitt, nachher Til Schweiger.

Aber dann dämmert’s: Als Maskenbildnerin darf man ja nicht immer nur verschönern. Und rein handwerklich gesehen ist das Verwandeln ja gerade die Kunst des Berufs. Auch wenn die Ästhetik darunter leiden mag.

Geburtstag konnte gestern bei den Festspielen in Neersen auch gefeiert werden: Horst Ackermann, Technischer Leiter der Freilichtbühne, ist 60 Jahre alt geworden. Schon seit 26 Jahren gehört der bärtige Moerser - mit kleinen Unterbrechungen - zum Ensemble. Der Stadtflüsterer gratuliert ganz herzlich!

Wenn Parteien zur Kommunalwahl auf sich aufmerksam machen, nennt man dies gemeinhin "Wahlwerbung". Und in diesem Wort befindet sich - so meint zumindest der Stadtflüsterer - auch das Wort "Werbung". So weit, so gut. Aber für Werbung gelten gemeinhin Verbote. So zum Beispiel an den beiden Straßenlaternen, die sich in St.Tönis auf der Krefelder Straße in Höhe des alten jüdischen Friedhofes befinden.

Vor Jahren schon hat das Ordnungsamt dort Aufkleber angebracht - was eine hiesige Partei eigentlich wissen sollte - und auch lesen könnte. Denn die Aufkleber befinden sich in Augenhöhe. Dennoch wurde der deutliche Hinweis von einer Partei glatt überlesen (oder missachtet?). Kein gutes Vorbild meint der Stadtflüsterer, der den Namen der Partei lieber verschweigt. Das darf jeder für sich herausfinden.

Nicht nur Gertrud Wasseige aus Willich hat sich über tote Telefonleitungen geärgert. Auch in Unterweiden lagen die Leitungen lahm. Berta van Gerven und 14 Nachbarn konnten vom 3. bis zum 28. Juli - dreieinhalb Wochen - nicht telefonieren.

Die Telekom konnte Berta von Gerven auf mehrfache Nachfrage nicht sagen, warum ihre Leitung tot ist und wie lange das noch so ist. Ärgerlich, weil die van Gervens als landwirtschaftlicher Betrieb nicht auf den Kontakt zur Außenwelt verzichten können. Vergangene Woche gab’s dann Entwarnung - und eine Erklärung.

Diagnose "Wassereinbruch an der Verzweigungskabelmuffel". Heißt: Durch den Starkregen war Wasser in das unterirdische Kunststoffkabel gedrungen. Die Ortung des Kabels brauchte Zeit. Die Fehlerstelle selbst habe an der Bundesstraße 509 gelegen - um dort zu graben, bedürfe es erst einmal einer Genehmigung, auch das hat gedauert. Und dann habe es noch eine interne Störung gegeben - die Anfragen von den van Gervens seien im System hängengeblieben. Vielleicht sollten sich die van Gervens doch lieber wieder einen Telegrafenmast in den Vorgarten stellen. Oder auf Brieftauben umstellen. Nur zur Sicherheit.

Wir wechseln ins Fach "Verkehrslehre". Da sind doch seit neuestem die Schilder des Fahrrad- und Radweges an der St.Töniser Straße in Vorst abgebaut. Markiert ist dieser zwar noch. Und auch der Pfosten steht noch (Foto). Aber wenn man jetzt aus Richtung St. Tönis kommt, darf man ihn nicht mehr benutzen, weil ja die Markierung fehlt. "Kann das denn nicht Probleme geben, wenn demnächst wieder die vielen Schüler unterwegs sind", fragt Friedhelm Oestrich, der ganz in der Nähe wohnt. Der Stadtflüsterer reicht die Frage an die Verwaltung weiter.

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