Willich/Tönisvorst: Drei Herzen für die Apfelstadt

Der neue Slogan von Tönisvorst macht Kreative munter.

Willich/Tönisvorst. Letzte Woche wurde an dieser Stelle gelästert. Über Maik Giesen, den früheren "Bürgermeister der Herzen". Für den Mann gibt’s aber auch Lob. "Mit Interesse habe ich gelesen, dass Sie einige Vereinsvertreter angerufen haben, warum sie ihre Termine nicht zum städtischen Veranstaltungskalender gemeldet haben." So reagiert der frühere Stadtdirektor Günter Scheuer.

Erstaunt habe ihn der Schlusssatz, sagt der Jurist. Der hieß: "So als sei er dafür zuständig". Er, Scheuer, freue sich jedenfalls über diese Aktion. Er habe schon häufiger bedauert, dass der städtische Terminkalender so lückenhaft sei. Das erschwere Termin-Planung ungemein. In seiner Eigenschaft als Mitglied des Kulturausschusses sei Maik Giesen durchaus zuständig und er, Scheuer, begrüße daher die Aktion: "Sonst tut es ja doch keiner, oder?"

Ebenfalls an dieser Stelle flüsterte die WZ über ein neues Logo der Stadt Tönisvorst, in das der Apfel eingearbeitet ist. Das ruft Hobbykünstler Hans Ehmann auf den Plan. "Bereits 2008, anlässlich des Apfelfestes in Vorst, stellte ich Logos dieser Art vor." Leider habe damals niemand Notiz davon genommen, sagt der Künstler und stellt dem Flüsterer gleich mal ein Foto zur Verfügung. Der sieht’s gerne und freut sich über soviel Engagement.

Wir bleiben noch einen Moment in der Apfelstadt. Hier hofft der Tönisvorster Bürgermeister Albert Schwarz auf Besserung. Genauer gesagt, dass sich die Situation um seine Freizeit verbessert. Wenn er nämlich im Herbst dieses Jahres in den Ruhestand gegangen ist. Das sind die Fakten. Jetzt kursiert ein ganz merkwürdiges Gerücht in der Stadt: Nach dem Bürgermeister werde eine Schule benannt, die Albert-Schwarz-Europaschule. Also: Der Stadtflüsterer hat recherchiert. Da ist nichts dran, diese Behauptungen gehören in die Kategorie "vorgezogener Aprilscherz".

Es sieht schon komisch aus, das Neersener Ortsschild, das am Rothweg steht, wenn man den Ort verlässt. Zum Glück fällt es erst auf, wenn man die Festspielstadt hinter sich lässt. Als Eingangsschild wär’s schlichtweg ’ne Katastrophe. Aber das ist nur ein schwacher Trost. Vielleicht erbarmt sich ein Bauhofmitarbeiter und arbeitet ein wenig nach.

Bleiben wir in Neersen: Für den Ende 2008 in den Ruhestand gegangenen Hausarzt Hans-Willi Türke ist ein Nachfolger gefunden, oder besser: eine Nachfolgerin. Die neue Allgemeinmedizinerin im Ort ist ab April Dr. Elke Thater. Sie wohnt in Schiefbahn und hatte bisher ihre Praxis an der Hohenzollernstraße in Mönchengladbach. In Neersen übernimmt sie die Räume ihres Vorgängers an der Malteserstraße. Die Kassenärztliche Vereinigung hatte nach längerem Hin und Her Grünes Licht für die Übernahme gegeben. CDU und FDP hatten sich dafür stark gemacht.

Zurück nach Tönisvorst: Hier muss die CDU einen neuen Kandidaten für einen Wahlkreis in St. Tönis benennen. Da hat Bandik Lorenzen zurückgezogen. Aus gesundheitlichen Gründen, heißt es in der Einladung zu dem Abend. Dabei soll es in Sachen Haushalt zwischen Lorenzen und Fraktions-Chef Horst von Brechan heftig geknallt haben. Ist das womöglich das, was die Partei jetzt "gesundheitliche Gründe" nennt? Kriegt ein Tönisvorster CDU-Mitglied schon Gesundheits-Probleme, wenn es sich mit Horst von Brechan anlegt?

Wir kommen zu einem dunklen Kapitel der Marke "Journalisten und Mathematik". Da hatte die WZ doch letzte Woche über die "Jetzt-rede-ich"-Kartenaktion der CDU Tönisvorst berichtet. Und erzählt, dass 100 Karten ausgefüllt worden seien. Über 60Prozent der Bürger hätten sich beteiligt, hieß es. Der St. Töniser Christoph Sattler las das - und war verwirrt. Was man verstehen kann. Denn wenn 100 Stimmen 60 Prozent sind, dann beläuft sich die Gesamt-Einwohnerzahl von Tönisvorst auf 166. Da stimmt was nicht, sagen Sie? Sie haben Recht. Gemeint waren wohl 60Bürger.

"Abenteuer Bürgermeisteramt" heißt ein aktueller Beitrag in der "Banderole", der Hauszeitschrift der Stadtsparkasse Düsseldorf. Darin geht’s um Christian Hoechtlen, der in Tönisvorst auf FDP- und UWT-Ticket das Amt des Bürgermeister anstrebt. In dem Text heißt es: "Christian Hoechtlen hat schon viel geschafft: eine Ausbildung und drei Studiengänge absolviert, sich parallel zum Gruppenleiter der Stadtsparkasse Düsseldorf hochgearbeitet, nebenbei an der Fachhochschule Düsseldorf gelehrt." Nun kandidiert er also fürs Bürgermeisteramt der Stadt Tönisvorst. Hoechtlen hatte sich bei einer bundesweiten Ausschreibung beworben und unter acht Bewerbern durchgesetzt. Nicht im Text steht, was Kollegen von Hoechtlens Ambitionen halten, aus dem Sparkassensektor in den kommunalen Bereich zu wechseln.

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