Willich: Tag der offenen Tür bei der Feuerwehr

Beim Tag der offenen Tür gaben Feuerwehrleute Einblicke in ihr ab und an gefährliches Ehrenamt.

Willich. Freibadwetter, Fußballweltmeisterschaft - das alles sind keine Gründe, sich nicht bei der Feuerwehr blicken zu lassen: Der Löschzug Willich jedenfalls hatte keinen Grund, sich über mangelnde Resonanz bei seinem Tag der offenen Tür zu beklagen.

Selbst Fußballfans kamen auf ihre Kosten: In der Fahrzeughalle, die im Biergarten-Stil möbliert war, hatten die Blauröcke eine Leinwand installieren lassen. "Wir sind mit derzeit 70 Aktiven gut aufgestellt."

Pressesprecher Christian Dohmgans machte deutlich, dass der "Tag der offenen Tür" nicht die Aufgabe habe, zwingend neue Mitglieder zu werben. Er diente eher dazu, zu demonstrieren, wie aufreibend dieses Ehrenamt sein kann.

So gerne Frauen ja angeblich Kleider ausprobieren, so unbehaglich fühlte sich Susi Felmet, die Freundin des Feuerwehrmanns Daniel Heinrichs in der gut 25 Kilogramm schweren Ausrüstung. Schnell raus aus den schweißtreibenden Klamotten.

Welchen Zweck sie zu erfüllen haben, machte eine Jacke deutlich, die ein Feuerwehrmann während einer Gasexplosion getragen hatte: Die war übersät mit Brandspuren und veranschaulichte auf eindrucksvolle Weise, dass die Ehrenamtler für die Bürger im wahrsten Sinne des Wortes durchs Feuer gehen.

Während vor dieser Jacke andächtiges Schweigen herrschte, war an den Schläuchen begeistertes Kreischen zu hören: Bei 30 Grad machte es Spaß, mal den einen oder anderen Spritzer abzubekommen.

Die Dusche, die mitten auf dem Außengelände aufgebaut war, diente aber nicht der Erfrischung, sondern gehört zum Gerätewagen Umweltschutz. Feuerwehrleute, die mit Giftstoffen in Berührung gekommen sein könnten, duschen sich dort in voller Montur ab, das Wasser wird umweltgerecht entsorgt.

Auch die Drehleiter wurde von Besuchern "geentert" - nicht zuletzt aus Versicherungsgründen wurde allerdings darauf verzichtet, die Gäste in luftige Höhen zu befördern.

Die Autoreparaturwerkstatt Gerstner hatte zwei japanische Kleinwagen zur Verfügung gestellt: Der eine durfte von Besuchern komplett mit Löschwasser geflutet werden, aus dem anderen machten Feuerwehrmänner mit Spreizer und Schere ruckzuck ein Cabrio. Erstaunlich übrigens, wie schwer so ein Spreizer ist.

Anhand eines brennenden Containers, dessen Deckel immer wieder geöffnet wurde, wurde demonstriert, wie es ist, wenn Feuerwehrleute die Tür zu einem Raum öffnen, in dem es brennt. "Aufgrund des hereinströmenden Sauerstoffs kommt uns dann eine brennende Rauchwolke entgegen", erklärte Christian Dohmgans.

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