NRW Die Nordumgehung ist vom Tisch

Schiefbahn · Die Straße, die das „Schiefbahner Dreieck“ mit Niederheide verbinden sollte, wird es nicht geben. Der Rat stimmte mehrheitlich dafür, den Flächennutzungsplan zu ändern. SPD und FDP halten das für falsch.

  Vom „Schiefbahner Dreieck“ aus hätte die Nordumgehung nach Niederheide geführt.

Vom „Schiefbahner Dreieck“ aus hätte die Nordumgehung nach Niederheide geführt.

Foto: Norbert Prümen

(msc) Das war dann wohl das Aus für die Schiefbahner Nordumgehung, die die Korschenbroicher Straße vom Neubaugebiet Schiefbahner Dreieck aus mit Niederheide verbunden hätte. CDU, Grüne und „Für Willich“ stimmten dafür, die Nordumgehung nicht weiterzuverfolgen und die Verwaltung zu beauftragen, ein Auftstellungsverfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans vorzubereiten. SPD und FDP waren dagegen. Der geänderte Flächennutzungplan wird zwar noch öffentlich ausgelegt, und die Bürger können sich dazu äußern, doch es ist nicht davon auszugehen, dass die Politik am Ende anders entscheiden wird als jetzt. Thorsten Doehlert (CDU) fasste zusammen, was aus der Sicht seiner Fraktion gegen die Nordumgehung spricht: „Sie würde mindestens acht Millionen Euro kosten, und es ist völlig unklar, wie wir das stemmen sollen. Uns gehören die benötigten Grundstücke nicht, und wir werden sie über Jahrzehnte auch nicht kaufen können. Die Verkehrsentlastung der Hochstraße läge bei höchstens zehn bis zwölf Prozent.“ Eine Umgehung helfe also überhaupt nicht und „ist keine Lösung für die Verkehrsproblematik in Schiefbahn“, sagte Doehlert. Das Gutachten von 2016 sei zwar nicht perfekt, aber eine gute Grundlage, ebenso die jüngsten Eingaben der Bürger: Vom 29. April bis zum 13. Mai gab es eine Bürgerinformation der Stadt zum Thema, sechs Einwohner äußerten sich – pro und contra Nordumgehung. Lukas Maaßen (SPD) sieht in der Nordumgehung nach wie vor „die effektivste Möglichkeit, Schiefbahn nachhaltig von Verkehr zu entlasten“. Die besagte Studie zeige in einer Variante der Umgehungsstraße eine Reduzierung des Verkehrs im Ortskern um 20 Prozent. Und: „Wir müssen langfristig denken, die Eigentumsverhältnisse können sich ändern, und der Verkehr in Schiefbahn wird nicht weniger werden.“