Willich soll Strom und Gas sparen

Die Gemeindeprüfungsanstalt weist der Stadt gutes Wirtschaften aus. Kritisch wurde der Energieverbrauch gesehen.

Willich. Alle Personen in Rat und Verwaltung haben "eine gut gesteuerte und wirtschaftliche Aufgabenerfüllung erbracht" - dieses Urteil hat die Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) nach ihrer Prüfung im Sommer und Herbst 2008 gefällt. Im Willicher Rat berichtete Ulrich Mischke (FDP), der Vorsitzende des städtischen Rechnungsprüfungsausschusses, über das grundsätzlich positive Ergebnis der GPA. Diese hatte die Jahre 2003 bis 2006 geprüft.

Entscheidend war aber nicht, ob die Verwaltung rechtmäßig gehandelt hat, sondern es ging um "den wirtschaftlichen Vergleich des Verwaltungshandelns mit anderen Kommunen vergleichbarer Größe". Der Vergleich wird über Kennziffern erarbeitet - und die reichten in Willich überwiegend von 3 bis 4, Bestmarke wäre eine 5. Kritisch (Ziffer 2) habe die GPA den Verbrauch von Strom, Gas und Wasser gesehen, berichtete Mischke - aber hier steuere die Verwaltung bereits entgegen und weitere Maßnahmen würden über das Konjunkturpaket II finanziert.

Neben ihrer Beurteilung hat die GPA 57 Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die die Verwaltung bereits auf Umsetzungsmöglichkeiten geprüft habe - aber nicht alle sind umsetzbar, weil sie in Willich nicht gewollt werden: So könne man das Verhältnis Bürofläche/ Mitarbeiter nicht verringern, ohne die gewollte Bürgernähe aufzugeben. Und die Politik wolle keine höheren Grundsteuersätze, führte Mischke auf.

Die Verwaltung hat auf Basis der GPA-Prüfung einen Handlungsplan erarbeitet, mit dem 31 Handlungsempfehlungen in den nächsten drei Jahren ganz oder teilweise umgesetzt werden sollen. "Bei den übrigen 26 wird die Umsetzung als nicht sinnvoll, nicht zielführend oder schlichtweg als nicht gewollt dargestellt", so Mischke.

Der Rechnungsprüfungsausschuss habe diesen Handlungsplan beraten und auch beschlossen. Die Mitglieder seien sich aber einig gewesen, die noch nicht umgesetzten Empfehlungen durchaus noch später wieder aufgreifen zu können, insbesondere, wenn der Sparzwang stärker werde. Der Rat nahm den Bericht zur Kenntnis.

Paul Schrömbges (CDU) merkte aber an, dass die GPA nicht frage, "wann ist eine Verwaltung gut?" Die Stadt müsse den Bericht teuer bezahlen, aber er sei "nichts wert". Dieser Auffassung folgte Bernd-Dieter Röhrscheid (SPD) grundsätzlich. Er meinte aber, dass die schlechten Noten für Willich beim Thema Büchereien berechtigt seien. Er wiederholte daher seine Forderung, in der kommenden Legislaturperiode das Projekt "Medienzentrum" anzugehen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort