Willich: Schützen - Party statt Protokoll

Das sonnige Programm trotzt dem Regen. Der ASV beschert Willich wieder ein festliches Wochenende.

Willich. Die Spannung war groß Sonntagmittag. Zur Abwechslung ließ sich sogar kurz die Sonne blicken beim Duell Vater gegen Sohn: Erstmals seit Jahren kämpften wieder zwei Bewerber um das hohe Amt des Schützenkönigs: Jens und Udo Schiefer schenkten sich nichts. Mit dem 228. Schuss holte Jens, der Sohn, den Vogel von der Stange.

Der amtierende König Thomas Brandt hatte sich als sehr volksnah erwiesen. Im Zweifelsfall entschied er sich für Spontaneität und gegen das strenge Protokoll. Im sehr gut besuchten Festzelt wirkte seine gute Laune ansteckend.

Es gibt besseres Schützenfestwetter: Bei der Sonntagsparade fing es an zu regnen. Regen hatte das Königshaus samt Hofstaat bereits am Samstagabend "ausgebremst": Sie warteten rund eine Stunde im Pfarrzentrum, das als Königsresidenz dient, um dann mit Verspätung, aber trockenen Fußes, im Zelt einzumarschieren.

Musikdezernent Guido Bohn hatte am Samstagnachmittag während der Vorstellung der Musik-Einheiten zittern müssen: Bedrohlich dunkle Wolken waren aufgezogen.

Im Festzelt konnten solche Widrigkeiten nicht die Stimmung drücken. Im Gegenteil: Das ungemütliche Wetter lockte viele Besucher vom Festplatz ins Zelt. Königin Marie I. begeisterte mit einem Kleid der Krefelder Designerin Sandra Wenk.

"Party statt Protokoll" lautete das Motto von König Thomas Brandt. "Ian, komm, bring uns ein Ständchen", bat er den Dudelsack-Spieler der "Central Band of the Royal British Legion Scotland", der diesem Wunsch spontan entsprach. Brandt wird als König zum Anfassen in die ASV-Geschichte eingehen. Präsident Willi Stennes klagte: "Es ist schwer, den König einzufangen."

Am Sonntag bei der Parade fielen zwei Züge auf: Die Jägerzüge "Die Volltreffer" und "Flotte Puet" präsentierten Schilder, auf denen die Namen "Jens" und "Udo" zu lesen waren: Ein erster Hinweis, dass es wenige Stunden später zwei ernsthafte Königsbewerber geben würde.

Während der Parade vertrieben nicht nur die Blumenhornträger, die wie immer ein prächtiges Bild abgaben, die Tristesse, die der plötzlich einsetzende Regen zu verbreiten drohte.

Die Fahnenschwenkerinnen schwenkten Fahnen, die unter anderem vom König und von Minister Christian Paschertz gesponsert wurden - die Mädchen sind übrigens "Leiharbeiterinnen" der Willicher St. Sebastianus-Bruderschaft.

Ein Ausblick auf das weitere Programm: Am Montag beginnt um 11 Uhr der musikalische Frühschoppen, um 17.30 Uhr steht eine Große Parade mit Zapfenstreich auf dem Programm, abends trifft man sich im Festzelt.

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