Willich: Neuer Radweg bleibt umstritten
Planung Die alte Bahntrasse von Gladbach nach Krefeld soll Ausflugsziel werden. Nicht alle Anwohner sind begeistert.
Willich. Auf einer Länge von rund 7,7 Kilometern soll auf der ehemaligen Eisenbahntrasse von Gladbach über Niederheide bis in den Willicher Norden der Alleenradweg entstehen. Derzeit wird dort der erste Bewuchs frei geschnitten. Mit dem eigentlichen Bau und der Errichtung von vier Radstationen - sprich: Rastplätzen - werde es, sagt die Technische Beigeordnete Martina Stall, "voraussichtlich im Herbst" losgehen. Kosten soll der Radweg rund 1,3 Millionen Euro; die Stadt rechnet mit Fördermitteln von 75 Prozent.
"Das Geld hätte man sinnvoller verwenden können, so für Kindergärten oder Schulen", sagt Ferdi Hamacher (78), dem in Willich das direkt angrenzende "Hotel Hamacher" gehört. Der Radweg sei überflüssig, zumal in Willich auch in direkter Nähe schon ein dichtes Radwegenetz vorhanden sei. Der Hotel-Inhaber ist auch Jagdpächter, der Radweg führt quer durch sein Revier. "Durch die Rodung verlieren seltene Vogelarten, aber auch Fasanen, Feldhühner oder Kaninchen ihre Brutstellen", sagt der 78-Jährige. Er hofft, dass entsprechende Ausgleichsflächen zur Verfügung gestellt werden.
In Willich führt der geplante Radweg an einigen Häusern an der Kösliner-, Stralsunder- und Stettiner Straße unmittelbar an den Gärten vorbei. Beeinträchtigungen befürchtet Dieter Jakubowski (68), der an der Kösliner Straße wohnt: "Da auf dem Radweg viele Schüler fahren werden, wird sicherlich so mancher Müll in unsere Gärten geschmissen, von den Ruhestörungen ganz zu schweigen." Er hat bereits Bürgermeister Josef Heyes per Mail seine Bedenken mitgeteilt.