Wilder Müll Willicher Nabu warnt vor LED-Ballons

Willich · Beleuchtete Luftballons lassen die Alarmglocken bei Elita Grafke schrillen. Die Nabu-Naturtrainerin aus Schiebahn befürchtet verheerende ökologische Folgen.

 Nabu-Naturtrainerin Elita Grafke warnt vor Gefahren durch wilden Müll.

Nabu-Naturtrainerin Elita Grafke warnt vor Gefahren durch wilden Müll.

Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

(tre) Seit Jahren setzt sich Naturtrainerin Elita Grafke von der Willicher Nabu-Ortsgruppe gegen den wilden Müll in der Natur ein. Sie leistet auf verschiedenen Ebenen Aufklärungsarbeit. Eines der Themen sind mit Helium gefüllte Luftballons, die gern zu Hochzeiten, runden Geburtstagen und Eröffnungen in den Himmel steigen gelassen werden. Was auf den ersten Blick schön aussieht, hat Folgen, die mit dem Tod enden. Tiere fressen Ballonreste und verenden daran qualvoll. Sie ersticken, sterben an Darmverschlüssen oder verhungern, weil die Ballonreste den Magen-Darm-Trakt blockieren und kein Futter mehr aufgenommen werden kann. Dazu kommt, dass sich Tiere in den Schnüren der Ballons verheddern und ebenso elendig sterben. Die Nabu-Naturtrainerin ist überzeugt, dass kaum ein Mensch an die Folgen denkt, wenn er die bunten Gummi- oder Naturkautschukhüllen aufsteigen lässt.

Die Luftballonproblematik hat nun neue Dimensionen erreicht. „Es gibt beleuchtete Luftballons. Sie sind mit LED-Beleuchtung und Knopfzellen versehen, die für den benötigten Strom sorgen, damit die LEDs leuchten können. Damit landet nicht nur die Ballonhülle in der Natur, sondern es gibt den Elektronikmüll dazu, und das heißt Schwermetalle in der Natur“, sagt Grafke. Die Folgen sind damit um ein Vielfaches größer und verheerender, als sie es ohnehin schon bei den Luftballons an sich waren.

Grafke befürchtet vor dem Hintergrund, dass an diesem Silvester, wo  erneut der Verkauf von Pyrotechnik verboten ist, bereits etliche Menschen solche Ballons gekauft haben und diese in der Silvesternacht in den Himmel steigen lassen möchten. In Willich selber wurden die Reste von beleuchteten Luftballons bislang noch nicht gefunden. Allerdings gab es schon erste Funde im Erftkreis.

„Wir müssen für diese Gefahren ein Bewusstsein schaffen. Ich denke, niemand, der einen solchen Ballon in den Himmel steigen lässt, macht sich in dem Moment Gedanken über die Folgen. Daher müssen wir aufklären“, sagt Grafke. Sie ist sich sicher, dass beleuchtete Ballons auch schwebend unter der Zimmerdecke in den eigenen vier Wänden für Freude sorgen. Eins ist sicher: Dort können sie kaum Schaden anrichten.

(tre)
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