Willich: Mit Kompass durch den Finanzdschungel

Die FDP hat ein Konzept erarbeitet, um die Stadt Willich schuldenfrei zu bekommen.

Willich. Ein Kompass sorgt selbst im dichtesten Urwald dafür, dass man sich nicht verläuft. Die Willicher Liberalen setzen jetzt ein solches Gerät ein, um einen Weg durch den städtischen Finanzdschungel zu finden: "Der FDP-Finanzkompass" ist ein Arbeitspapier, mit dem der Haushalt in Ordnung gebracht werden soll. Ziel sei es, vor dem Hintergrund einbrechender Steuereinnahmen "schuldenfrei in eine sichere Zukunft" zu kommen.

"Wir sind die ersten, die so ein Papier vorlegen können", betonte gestern Parteichef Thomas Brandt. Seit März habe ein Arbeitskreis - FDP-intern "Schwarze Null" genannt - unter Leitung von Karl-Heinz Koch und Ralf Klein daran gearbeitet.

Jeder Willicher Bürger, hob Ratsherr Hans-Joachim Donath hervor, habe statistisch 924 Euro Schulden - mit steigender Tendenz. Um gegenzusteuern, seien Steuererhöhungen, wie sie laut Brandt bei anderen Fraktionen diskutiert würden, kein Ausweg. Statt dessen müsse "intelligent gespart werden", sagte Koch.

Die FDP schlägt vor, alle städtischen Immobilien zu überprüfen. Überflüssiges könne man verkaufen (etwa den Biedemannsaal), andere Gebäude müssten beim Energieverbrauch verbessert werden, zum Beispiel "De Bütt".

Durch die Zusammenarbeit mehrerer Städte könne man Geld sparen. So sei es nicht nötig, dass jeder Bauhof einen großen Maschinenpark unterhalte, sondern man könne sich untereinander austauschen. Auch gemeinsame Einkäufe seien möglich.

Wirtschaftlich sinnvoll sei es, kommunale Aufgaben zu privatisieren. "Warum sollen wir selbst den Rasen mähen, wenn Firmen das günstiger können?", fragt Donath. Geld soll zudem durch die Zusammenlegung von Ausschüssen und den Austritt aus dem Städtetag gespart werden.

Mit dem "Kompass" will die FDP in die Beratungen mit den anderen Fraktionen gehen.

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